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Various Artists - Face Your Underground

Various Artists - Face Your Underground
Stil: -1
VÖ: 01. September 2007
Zeit: 77:17
Label: Rotten To The Core Records

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Der Sinn von Compilations erschließt sich mir nicht immer sofort. Eine Best-Of einer bestimmten Gruppe macht für mich keinen Sinn: Wenn ich die Band schon kenne, brauche ich die Best-Of nicht mehr und um einem Unwissenden einen Überblick über das Schaffen der Gruppe zu geben, ist eine Best-Of auch ungeeignet, weil eben nicht die typischen Songs darauf zu finden sind, sondern eben die Besten (oder Erfolgreichsten, was nicht immer das Gleiche ist). Ein Sampler eines großen Labels ist für mich auch sinnfrei, die Stücke kennt man doch eh schon und außerdem ist das Zeug meistens so bunt gemischt, dass niemand alles davon mag, man hat also eine Menge Ausschuss. Welche Art von Compilation hat dann für mich überhaupt eine Existenzberechtigung? Die eines recht unbekannten Labels, das sich auch noch auf einen recht kleinen Sektor des Hartwurstgeschäfts spezialisiert hat und dessen Bands eher zu den Geheimtipps im Musikgeschäft gehören? Schon eher, da könnte man ein wenig stöbern und das ein oder andere Juwel finden, wäre ja möglich.
Nun, solch ein Sampler liegt mir mit Face Your Underground hier vor, welcher vom belgischen Distributor "Rotten To The Core" vertrieben wird. Auf dieser Scheibe sind sowohl der Name der CD als auch der des Vertriebs Programm, das heißt, hier wird geholzt, als gäbe es kein Morgen mehr. Die auf dem Silberling vertretenen Combos sind hierzulande größtenteils recht unbekannt, einzig Aborted dürfte einem größeren Publikum etwas sagen. Und mit Aborted hat der Leser auch schon einen Hinweis, in welche Richtung die musikalische Reise denn geht: Death Metal und Grindcore gibt's mit allen möglichen Zwischentönen. Da ist von Stilen wie "Bulging Death Metal" (Suhrim), "Brutal Deathcore" (Fatal Recoil), "Grooving Brutal Death" (Welkin) und ähnlichem die Rede. Meist fließt der Eiter in Strömen, hin und wieder lockert auch das ein oder andere abgehackte Körperteil die Stimmung ein wenig auf. Nichts für Weicheier also, eher etwas für den gestandenen Kinderfresser. Aber durchaus interessant, diese Mischung, so schnell wird der Hassbatzen nicht langweilig. Klar ist die Qualität der Darbietungen von unterschiedlicher Qualität, das lässt sich bei solch einer Zusammenstellung gar nicht vermeiden. Aber es gibt für den Sicko im Manne (und natürlich auch in der Frau; wer jetzt was Schweinisches denkt, soll sich schämen!) jede Menge zu entdecken. Mal ist die Sache ein wenig melodischer (Apocryph, Avoid), mal wird alles in Schutt und Asche gelegt (Murder Intentions, Pulverize), auf jeden Fall lernt man eine Menge Bands aus dem Extremsektor kennen. So was nenne ich gelungene Weiterbildung! Mit fast 80 Minuten bekommt man auch noch eine ganze Menge Musik für sein Geld geboten, solche Sampler wünsche ich mir echt häufiger!

Hannes

5 von 6 Punkten

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