14 Headbänga online
Suche:
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Steel Prophet

Interview:
Masterstroke

Live-Bericht:
At The Gates

Video:
Anew Revolution
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Apokrypta kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Apokrypta - Alle In Den Sarg

Apokrypta - Alle In Den Sarg
Stil: Death Thrash Metal
VÖ: 2007
Zeit: 55:06
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.apokrypta.de.vu

buy, mail, print

Ich liebe Steilvorlagen, vor allem dann, wenn andere Leute mir welche liefern. Apokrypta liefern mir nicht nur eine, sondern deren gleich mehrere, die mir den Abend nach einem langen Arbeitstag so richtig versüßen.

Da heißt es also, Zitat: "Sänger 'No. 252" (19 Jahre) " - ja, der nennt sich wirklich so...!!! - "und die beiden Gitarristen 'Dementum'" - Gesundheit! - "und 'Simonomis'" - weich und rund im Geschmack... - "kreieren seit etwa zwei Jahren Death/Thrash-Metalstücke mit deutschen Texten die irgendwo im größenwahnsinnigen Äther zwischen Eisregen und Rammstein liegen."
An diesem Satz würde ich die Sache mit Eisregen unterschreiben, denn Apokrypta versuchen mit deutschen Texten zu punkten und zu provozieren. Ist eher mäßig erfolgreich, sicherlich mögen die Texte teils provokante Sätze beinhalten, aber die immer wiederkehrende und gleichklingende Reimform zusammen mit den teils unterirdischen lyrischen Ergüssen und Zwangsreimen, lassen bei mir nur einen Gedanken zu: Was'n Scheiß!
Zum Thema Death/Thrash-Metalstücke... Puh, harter Tobak... Thrash bedeutet für mich mit Wucht auf die Omme oder einen nachhaltigen Magenschwinger. Ähnliches gilt für Death Metal, Alle In Den Sarg ist da vergleichsweise eine laue Sommernachtsbrise.

Aber weiter im Text, Zitat: "Besonders wichtig ist der Bnd dabei, nicht im Einheitsbrei der zahlreichen Nachwuchsbands zu versinken. Deshalb sind die Riffs zwar einerseits aggressiv und scharf aber in erster Linie auch klar strukturiert und für den Hörer nachvollziehbar gestaltet."
Prrruuuuust!! *lol* Entschuldigung! *räusper* Ähm, hier würde ich den Teil mit dem Einheitsbrei unterschreiben. Apokypta heben sich insofern von vielen anderen Bands ab, als dass die Texte deutsch sind, wenn auch nicht sonderlich prickelnd. Allerdings unterscheiden sich andere Bands von Apokypta sicherlich durch vorhandenes Talent. Sehr interessant auch die Aussage zu den Riffs und zu deren Nachvollziehbarkeit. Wollen uns Apokrypta damit nun sagen, dass der geneigte Metalfan strunzdoof ist und durch die hier gebotene Musik seine geistigen Kapazitäten weit überstrapazieren würde, würden die drei Herren nicht so bedächtig vorgehen und mit Rücksicht auf minimale Synapsenaktivitäten ihre Songs schreiben? Oder wollen uns Apokrypta nur mitteilen, dass sie einfach nicht mehr drauf haben und deshalb ein so anspruchsloses Scheibchen dabei rumgekommen ist? Ich weiß es nicht... Ach ja, Messer sind scharf und Besoffene manchmal aggressiv, aber nicht die hier gebotenen Riffs...

Zitat: "Rhythmisch sind Apokrypta auf synthetische Drums angewiesen, die den Songs einerseits ein kaltes digitales Ambiente verleihen..."
Ein Drumcomputer entschuldigt aber noch lange nicht dessen schlechte Programmierung und schon gar nicht den unterirdischen Sound, mit dem Alle In Den Sarg ausgestattet wurde. Heimproduktion hin oder her, der Compi hoppelt irgendwo umher, die Gitarren haben keinen Schneid und der Gesang dümpelt unglaublich monoton durch die Gegend. Kaltes digitales Ambiente, so kann man das natürlich auch nennen...

Zitat: "Während die Bühnenshows der ersten Konzert noch kaum etwas Außergewöhnliches zu bieten hatten, kamen bei den letzten fünf Auftritten diverse Utensilien wie Messer, Zwangsjacken, Gasmasken und vieles mehr zum Einsatz um den aktustischen Eindruck durch eine optische Dimension zu verstärken."
Nette Umschreibung für: Wir haben's nicht drauf, unsere Lieder zünden live noch weniger als auf Platte, deswegen müssen wir wenigstens was zum Glotzen bieten, sonst erinnert sich nach dem nächsten Schluck Bier kein Schwein mehr an uns.

Zitat: "Der erste dieser Auftritte wurde mit vier Kameras festgehalten und zur Amateur-Live-DVD 'Fleischkonzert' zusammengeschnitten."
WAARRUUUUM? WARUM, frage ich? Wahrscheinlich, damit ihr das in 50 Jahren euren Enkelkindern vorspielen könnt, um ihnen ein warnendes Beispiel zu sein, wie man es am besten nicht macht.

Zitat: "Mit der extemen Show macht man sich in einem reaktionären Dorf mitten in Bayern natürlich viele Feinde..."
Nein, nein, ganz falsch, die hatten gar nichts gegen euch und auch nichts dagegen, dass ihr euch gegenseitig Gasmasken aufsetzt, in Zwangsjacken stopft und mit Messern verstümmelt, die hätten euch sicherlich noch Lack- und Lederklamotten vorbeigebracht, wenn's hart auf hart gekommen wäre, die wollten euch einfach nur von der Bühne haben, weil sie die Musik nicht mehr ertragen konnten! So schaut's doch aus!

Aber gut, lange Rede, kurzer Sinn, wer viel Spaß mit einem Infozettel haben will, darf sich Alle In Den Sarg ohne zu zögern zulegen, jeder der nicht lesen kann, lässt besser die Finger davon.

Lord Obirah

1 von 6 Punkten

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews

© www.heavyhardes.de