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Thirdmoon - Dimorphic Cynosure

Thirdmoon - Dimorphic Cynosure
Stil: Death Metal
VÖ: 23. November 2007
Zeit: 62:02
Label: Maintain Records
Homepage: www.thirdmoon.at

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Ein sperriges, aber wunderbares Stück Metall servieren uns ThirdMoon mit ihrer neuen Scheibe Dimorphic Cynosure. Die Reise zum zweigestaltigen Anziehungspunkt entführt in eine faszinierende, düstere und kalte Welt, in der Licht und Schatten extrem nah beieinander liegen. Die vielschichtigen und komplexen Songs, denen man mehrere Durchläufe geben sollte, damit sie richtig zünden, führen den Hörer durch tiefe Gefühlsabgründe und manchmal bis an den Rande des Wahnsinns. Von dort aus wird man von den Österreichern mit einer herrlichen Melodie oder einem traumhaften Gitarrenintermezzo kurz zurück ins Licht gezogen, um sich dann sofort wieder brutal in die nächste felsige Schlucht werfen zu lassen.

Die Songs selbst wirken nie anbiedernd oder aufdringlich, überzeugen aber trotzdem durch ein ausgeklügeltes Songwriting und extrem gelungene Hooks, die feinfühlig in die rohen und aggressiven Death-Metal-Brocken eingearbeitet werden. Nach und nach - mit jedem Abspielen der Scheibe etwas leuchtender - sprießen die einzelnen Melodien wie Blumen aus der trostlosen Einöde, die von kalten Gitarrenriffs erzeugt wird. Ich kann mangels Textheftchens leider nur erahnen, welche Geschichten und Tragödien mir ThirdMoon auf Dimorphic Cynosure erzählen wollen. Liedtitel wie "Sinew Disconnected" (was für ein Song!), "Sentenced To Aeons" oder "Entwined Dimensions" verführen zum (Alp-)Träumen und sorgen auch so für die ein oder andere Gänsehaut. Auch musikalisch sitzen die fünf Jungs bombenfest im Sattel. Shouter Wolfgang Rothbauer hat ein unglaublich variables, unter die Haut gehendes Grunting auf dem Kasten, welches besonders im tiefen Bereich absolut krass rüberkommt, und die restlichen Musiker protzen nicht über ein angenehmes Maß hinaus mit ihrem vorhandenen Können. Immerhin ist Dimorphic Cynosure schon das fünfte Langeisen von ThirdMoon und diese Erfahrung und Souveränität merkt man ihnen auch deutlich an.

Was soll ich noch viel sagen... ThirdMoon schaffen mit Dimorpohic Cynosure den Drahtseilakt, technischen, fast progressiven Death Metal mit ein paar absoluten Abrissbirnen, melancholischen, wehleidigen Melodien und gleichzeitig mit herrlichen schwedischen Knaller-Refrains auszustatten. Dazwischen geht es so abwechslungsreich zur Sache, dass es eine wahre Freude ist zuzuhören. Bluesige Solos und akustische Gitarren gehören genauso zum Repertoire von ThirdMoon wie Stakkato-Riffs oder vertrackte Rhythmen. Natürlich verabschieden sich die Österreicher nicht, ohne mit "Nothing" noch ein unglaubliches Todesmetall-Brett abzuliefern. Partymucke ist das nur bedingt, aber wer sich auf die vielen kleinen Epen einlässt, bekommt ein geniales Album für lange und kalte Winterabende, auf dem es immer wieder Neues zu entdecken gibt und das zum Headbangen genauso wie zum Träumen einlädt.

Sebbes

6 von 6 Punkten

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