Review

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, fallen Winger doppeltschwer ins Haus. Nach dem livehaftigen Audio-Doppeldecker gibt es auch die allererste visuelle Live-Aufzeichnung der Melodic Rocker aus den US of A. Wenigstens lässt sich auf der DVD herausfinden, dass der aufgenommene Gig aus Kalifornien stammt, genauer gesagt aus der Galaxy Concert Hall in Orange.

Die Setlist ist natürlich genauso wie auf der Doppel-CD, nur mit dem Unterschied, dass "Hungry" (vom Debütalbum) hier auch noch zu seinem Einsatz kommt, und zwar als vorletztes Lied vor dem finalen "Madalaine". Auf der DVD kann man sich natürlich noch besser überzeugen dass Winger rocken können, was das Zeug hält. Klar verfallen sie des Öfteren mal in das berühmt-berüchtigte Posing (allen voran Gitarrist Reb Beach), aber das sollte den Fan nicht weiter stören. Übrigens genauso wenig wie die Tatsache, dass die Jahre nicht spurlos an den Herren Musiker vorbeigezogen sind. Aber dafür geben Winger von Anfang Gas und es scheint ihnen richtig Spaß zu machen, das Publikum hätte aber während der Songs ruhig etwas mehr mitgehen können. Wundert es eigentlich irgendjemanden dass der Frauenanteil im Publikum nicht zu knapp war? Ob das an Rod Morgensteins effektivem Drumming, den tollen songdienlichen Gitarrenfähigkeiten von John Roth und Reb Beach oder am charismatischen Sänger Kip Winger liegt, lässt sich jedenfalls nicht eindeutig zuordnen. Dafür weiß man(n) was man bekommt, nämlich hochwertigen melodischen Hard Rock, der sehr gut von den insgesamt zehn Kameras eingefangen wurde und die Soundqualität noch mal eine Spur besser ist, als bei den CDs. Wie schon bei der Doppel-CD erwähnt, erklingen die Songs um Einiges wuchtiger und mit mehr Schmackes, als seinerzeit bei den Alben. Vor allen Dingen bei "Loosen Up", "Easy Come Easy Go" und "Can't Get Enough". Kip Winger wechselt für "Rainbow In The Rose", "Generica" (überzeugt mich persönlich live mehr als auf dem Studioalbum) und "Headed For A Heartbreak" vom Bass an das Keyboard und gibt dabei ebenso eine gute Figur ab, wie bei "Who's The One" und "Miles Away", für die er sich mit einer Akustikgitarre bewaffnet hat. Gerade bei den beiden letzt genannten Songs beweist Kip, dass er mit einer kräftigen aber doch sehr gefühlvollen Stimme ausgestattet ist.

Neben dem knapp hundertminütigen Konzert, bei dem Winger sichtlich Spaß gehabt haben, gibt es zudem als Bonusmaterial einen Soundcheck sowie eine Fotogalerie zu beäugen. Ist zwar nicht sonderlich viel, da es ja noch das ein oder andere kultige Video aus den 80ern gibt, aber immerhin besser als gar nichts. Im Prinzip gilt aber für die DVD das Gleiche wie für den Audio-Output. Fans können schon mal gar nichts falsch machen, eigentlich genauso wenig wie Winger-Neueinsteiger oder der Rest der Melodic Rock Fans, die wissen was sie erwartet. Alles in Allem somit eine sehr runde Sache.

Andi

Ohne Wertung

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