Review
Steve Grimmett - Personal Crisis
VÖ: 26. Oktober 2007
Zeit: 49:48
Label: Metal Heaven
Homepage: www.stevegrimmett.co.uk
Im Rockbusiness ist der Name Steve Grimmett kein Unbekannter mehr. So war er es, der Mitte der 80er mit Grim Reaper über drei Alben lang weltweit sehr erfolgreich war und auch MTV-Airplay bekam. Fast nahtlos ging es über in Onslaught und Lionsheart, von denen gerade letztere in Japan einige Erfolge verbuchen konnten. Wahrhaft keine schlechte Vita, der gute Mann. Drei Jahre nach dem letzten Lionsheart-Album will der Sänger es nun allerdings alleine wissen, und dabei konnte kein Geringerer als Dennis Ward als Produzent gewonnen werden.
Allein das sagt schon mal eine Menge über die Produktion aus. Transparent, dynamisch und druckvoll sollten die Schlagworte sein. Und wenn das Songmaterial passt dann kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Das tut es Gott sei Dank auch gar nicht. Dazu sind Songs wie das treibende und flotte Openerduo "Karma" und "Wait Forever" oder der Midtempo-Groover "Lonely" einfach viel zu gut. Doch die anderen Songs stehen deren Klasse in keinster Weise nach. Ganz im Gegenteil, das Songwriting ist schlüssig, die Songs sind durch die Bank mit guten bis sehr guten Hooklines ausgestattet und der Gesang vom Meister himself ist bärenstark. Mit seiner kräftigen und charismatischen Stimme setzt er auf jeden einzelnen Song das berühmte i-Tüpfelchen und leistet sich keinerlei Aussetzer. Eine gute Phrasierung kommt noch dazu. Für die Umsetzung der Songs konnte der Engländer den Gitarristen Ian Nash (Lionsheart), den Bassisten Ritchie Walker sowie den Drummer Pete Newdeck (The Shock, Paul DiAnno), der auch einen Teil der Produktion übernahm, verpflichten. Darüber hinaus spielte Eric Ragno (Jeff Scott Soto) die Keyboards ein und Carsten Schulz (Evidence One) durfte sich auch noch verewigen. Eine Ballade ist auf dem Album nicht zu finden, aber vielleicht war das auch Absicht. Mit solchen bärenstarken Songs wie "Afterglow", "Promises", "Fallen" oder dem Oberknaller "Strength" sollte nichts schief gehen.
Natürlich kann man immer drüber streiten ob der melodische Metal, der hier dem Hörer geboten wird innovativ ist, sehr gut gespielt und umgesetzt ist er allemal und Spaß macht er auch. Als Referenzen kann man einerseits bedenkenlos Saxon, Dio und Iron Maiden angeben, andererseits aber auch generell als Stilrichtung die NWoBHM. Von persönlicher Krise kann gar nicht die Rede sein. Das hier ist ein bodenständiges und ehrliches Album ohne Trendanbiederung. Dafür muss der Daumen ganz klar nach oben wandern.
Andi
Vorheriges Review: Road To Ruin - Road To Ruin