Review
Dark Sun - The Dark Side
Ich habe mich schon seit längerer Zeit gefragt, wann ich wieder einmal meine wahre Freude an einem Vertreter des südländischen Power-Metals haben werde. So. Zack. Aus. Stellt die Uhren zurück und fangt von vorne zu zählen an. Es ist soweit. Dark Sun heißt der Fünfer, kommt aus Spanien und hat sich dem symphonisch-bombastischen Power Metal verschrieben, den er mit einer Vielzahl klassischer Elemente würzt. Damit dürfte die Marschrichtung klar sein. Das allgegenwärtige Keyboard legt einen dichten Bombastteppich, dazu gesellen sich nett anzuhörende Gitarrensoli, die bemüht aber hier leider auch recht kitschig klingen, sowie die stets präsente Doublebass, eingängige Chöre und erwartet hoch angesiedelte Vocals. Die Songs sind dabei ganz gut arrangiert und durchweg nett anzuhören - mehr aber auch leider nicht. So versiegt das Gros der Lieder also aufgrund des fehlenden Wiedererkennungswert irgendwo im Nirgendwo, zwischen Bands wie Kamelot und Rhapsody. Einzig die Tracks "Slaves Of Fear" und "Prisoners Of Fate" bleiben etwas länger im Ohr hängen - letzteres aber auch nur durch die Gastvocals von Rage-Frontmann Peavy Wagner. Für Genrefans ist dieses Album vielleicht hörenswert, auch wenn Bands dieser Art wie Sand am Meer existieren. Um den großen Durchbruch zu schaffen, müssen die Jungs auf jeden Fall noch ein paar Schippen drauflegen.
JR