Review
Ribozyme - Blacklist Mercy
Es gibt einen schönen Gag von Otto, der geht so: "Ich heiße Dassein. Das kam so: bei meiner Geburt musste der Arzt lachen und sagte: was soll'n das sein?" So ähnlich geht es mir mit dieser Scheibe, mit der ich ungefähr so viel anfangen kann wie der Krankenpraktiker mit klein Otto.
Ribozyme kommen aus Norwegen, werkeln seit 1998 gemeinsam umher und konnten wohl in der Heimat schon einige Erfolge einheimsen. 2003/2004 wurde man durch Personalabgänge durchgeschüttelt, entschied dann aber fürs Weitermachen und tourte durch Europa. 2006 spielten die Herren mit Blacklist Mercy ihr mittlerweile drittes vollgültiges Werk ein, das nun mit einiger Verspätung auf unserem Tische gelandet ist.
Geboten wird ein seltsamer Mix aus Ozzy-lookalike-Stimme, teilweise doomigen Sabbath-Anklängen, die aber immer wieder jäh von Klangcollagen und Sound"experimenten" durchbrochen werden, die klingen, als ob U2 in Zooropa-Zeiten im Proberaum dudeln. Wenn es klare Songs gibt, und die kommen auch vor, dann sind die zwar recht gut eingespielt und dargeboten, aber kompositorisch nicht dazu angetan, Luftsprünge zu vollführen.
Also, es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder das ist Kunst, und ich bin nur eine Banane, die es nicht versteht. Das lass ich dann gerne gelten gegen mich, kann man nix machen, wie ein bekannter Mensch immer wieder sagte, i bin ja bled. Oder, Alternative Nummero 2, das ist ein echter Fall von Monaco Franze. Und was der angesichts einer Oper äußerte, ist ja auch hinlänglich publik. Soll I eich sagn, was des war? A rechter großer Scheißdreck. Die Entscheidung muss jeder für sich fällen, wie einen Baum.
Ohne Wertung
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