Review
The Most Fabulous Soulshake Express - Heavy Music
Geht euch das auch so? Klar, Jimi Hendrix ist ze mähn, er hat die stromguitarre erfunden, komplett mit links spielen und solo und anzünden und so, und der haircut from hell ist auch für immer sein. Aber mal ganz ehrlich, außer "All Along The Watchtower", "Hey Joe" und "The Wind Cries Määähry" ist das Anhören seiner Sachen für heutige Ohren - sagen wir mal herausfordernd. Das haben sich wohl auch diese Herren aus Schweden gedacht, die schlicht und ergreifend den Sound der End-60er genommen haben - Schwurbel-Gitarre und Hammond-Orgel inklusive - und eine ganze Handvoll einfach nur hervorragender Songs geschrieben haben.
Im Sommer 2003 formierten sich erstmals David, Marcus und Robert (aus Schweden!), um ein paar Blues-Nummern zu spielen, woraus sich zunächst die Kombo The Showdowns entwickelte. Im Lauf der Zeit driftete man immer mehr in Richtung bluesigen, erdigen, traditionsverbundenen Hard Rock, wie es ihn eigentlich nie genug geben kann.
Somit kommen auch moderne Hörer in den Genuss eines durchweg unverwechselbaren Klanggewands, allerdings mit nachvollziehbaren Strukturen und schmissigen Melodien. Wer The Doors, Led Zeppelin und eben Herrn Hendrix gut finden möchte, das aber aufgrund der psychedelischen Exzesse und der endlos-Frickeleien nicht kann, dem sei diese Kombo ganz warm ans Herz gelegt. Anspieltipps: "I Don't Mind", ganz großes Groove-Kino zwischen Hendrix und Doors, und "Little Lover". Fetten Respekt auch für den Namen: so klingt Selbstbewusstsein. Kudos!
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