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Nitrous - Dominant Force

Nitrous - Dominant Force
Stil: Thrash Metal
VÖ: 06. Juni 2006
Zeit: 42:53
Label: Nailboard Records
Homepage: www.estonianmetal.com/bands/nitrous

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Estland?
Nun, bisher war das eher ein weißer Fleck auf meiner metallischen Landkarte...
Das könnte sich allerdings bald ändern, denn das rührige estnische Metal-Label "Nailboard Records" schickt sich an, seine Künstler auch in der westlichen Welt bekannter zu machen.
Zu diesen Künstlern gehören unter anderem die vier Thrasher von Nitrous. Ihren Musikstil beschreiben die Esten selbst als "drag race thrash metal", was mir persönlich erst mal gar nichts sagt.
Ok, das Auto auf dem CD-Cover könnte thematisch schon mal in Richtung motorisierter Fortbewegungsmittel hindeuten, die Songtitel (z. B. "Torque Monster", zu deutsch Drehmomentmonster oder "Rolling Chassis") ebenso. Und wenn man dann noch erfährt, dass der Gitarrist der Combo ein Champion im Drag Racing ist, sollte vollends klar sein, wohin die Reise geht: In Männergefilde!
Alles auf der Scheibe handelt vom Fahren; nein, nicht vom gemütlichen Dahinkutschieren auf der Landstraße, sondern vom Rausch der Geschwindigkeit. Die Stücke stinken förmlich nach Sprit, man fühlt sich wie an einer Rennstrecke oder Boxengasse. Keine Ahnung, wie die Jungs das hinbekommen haben, aber es stimmt tatsächlich: Ich bekomme beim Genuss der Scheibe direkt Lust, an irgendeinem motorisierten Gefährt rumzuschrauben (und dabei habe ich gar keinen Führerschein!).
Musikalisch handelt es sich beim Erstling der Esten um lupenreinen Thrash, hin und wieder kommt auch ein wenig Rock'n'Roll zum Vorschein. Im Prinzip heißt das Slayer meets Motörhead und diese Mischung macht durchweg Spaß. Diese Slayer-Ähnlichkeit wird der Band hin und wieder in den Reviews vorgeworfen, aber ich finde, da kann man von wesentlich schlechteren Vorbildern abkupfern.
Gerade, wenn Sänger Mart Kalvet seine Stimme etwas erhebt und zu schreien anfängt, erinnert er doch zeitweise an den guten Tom Araya. Ansonsten stellt er eine eher raue und kehlige Stimme zur Schau, die zumindest zweckdienlich ist. Auch die übrigen Instrumente würde ich in die Kategorie "solide Handwerksarbeit" einordnen, was der Stimmung auf der CD noch mal gut tut. Eine Horde Künstler an ihren Instrumenten könnte diese Musik wohl nicht so authentisch rüberbringen.
Die Produktion ist ebenfalls einigermaßen passend, auch wenn es hin und wieder ein wenig ruppig klingt.
Nitrous haben mit diesem Silberling das Thrash-Rad zwar nicht neu erfunden, aber eine Scheibe abgeliefert, die wirklich unterhaltsam ist.
Die ideale Mucke, um beim Autofahren mal ein wenig mehr aufs Gaspedal zu drücken oder als Hintergrundmusik zu irgendeinem Rennspiel zu Hause.
Solide Kost, für ein Debütalbum durchaus beachtlich.
Ein bisschen noch an den Songwriter-Qualitäten gefeilt, dann wird's nächstes Mal eine richtig gute Bewertung, hier und jetzt reicht die Leistung der Band zu verdienten vier Punkten.

Hannes

4 von 6 Punkten

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