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Diablo Swing Orchestra - The Butcher's Ballroom

Diablo Swing Orchestra - The Butcher's Ballroom
Stil: Avantgarde Metal
VÖ: 28. September 2007
Zeit: 50:13
Label: Candlelight Records
Homepage: www.diabloswing.com

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Diablo Swing Orchestra - noch nie gehört? Dann wird's aber Zeit! Das ist wirklich erfrischender Avantgarde Metal aus Schweden. Okay, man braucht ein gewisses Faible für hohe Sopranstimmen im Metal und ein offenes Ohr auch für klassische, swingende, mexikanische und andere nicht metal-typische Melodien, aber bringt man diese Vorraussetzungen mit, dann wird The Butcher's Ballroom zum Hörerlebnis der besonderen Art.
Mit "Balrog Boogie" geht die Scheibe peppig los, gefolgt vom groovigem und ruhigerem "Heroins". "Poetic Pitbull Revelations" entführt uns dann mariachimäßig nach Mexiko, während "Rag Doll Physics" auch auf einem Werk von Therion nicht überraschen würde. "D'Angelo" ist dann ein klassisches Stück bar jeglicher Metal-Elemente, aber mit "Velvet Embracer" geht's swingend weiter. "Gunpowder Chant" ist dann ein reines Instrumental mit viel spanischen Elementen, während ich persönlich "Infralove" für eins der schwächeren Lieder halte, wie überhaupt die Lieder am Ende der Scheibe etwas nachlassen. Zu einigen Stücken finde ich erst nach mehrmaligem Hören so richtig Zugang (z.B. "Wedding March For A Bullet", "Porcelain Judas"), einzig mit dem letzen Titel "Pink Noise Waltz" ist ein dem Anfang würdiger, wenn auch ruhiger, Abschluss geschaffen, der aber wahrscheinlich auch nicht jedermanns Ding ist.
Musikalisch ist der Sound von Diablo Swing Orchestra vom Feinsten. An den abwechslungsreichen Gitarren (von klassischen Tönen bis hin zu pfeffrigen Metalriffs) sind Daniel HÃ¥kansson (er übernimmt auch die tieferen Vocals) und Pontus Mantefors (der die Combo ebenso mit Trompetenspiel bereichert), Andy Johansson bleibt mit seinem Bass meist im Hintergrund, ebenso wie Drummer Andreas Halvardsson. Verantwortlich für die klassischen Elemente sind vornehmlich Johannes Bergion am Cello und Sängerin Annlouice Loegdlund mit ihrer hervorragenden Sopranstimme. Diese ist allerdings sehr hoch, und so sollte man bei entsprechender Lautstärke die teuren Weingläser vielleicht nicht direkt neben den heimischen Boxen platzieren.

Die Ursprünge des Diablo Swing Orchestras gehen zurück in das Jahr 1501, als sich in Schweden ein freies Orchester formierte, das, der Legende nach, wie kein zweites zu spielen vermochte. Doch durch ihr freiheitliches Gedankengut und die immer größere Anhängerschaft waren die Musiker der Kirche und Obrigkeit ein Dorn im Auge, und so folgte, was folgen musste: Schlussendlich wurden die Mitglieder des "Devil's Orchestra" gehängt. Doch bevor dies geschehen konnte, gab jeder der Musiker noch einen Brief an seine Nachfahren weiter, in dem stand, dass sich das Orchester in 500 Jahren wieder formieren sollte. Nun begab es sich in einem Musikladen in Stockholm 2003, dass sich zwei Kunden über Musik unterhielten und darauf stießen, dass sie beide im Besitz eines solchen Briefes waren... Soweit zumindest die Geschichte, wie sie auf der Myspace-Seite des Diablo Swing Orchestras nachzulesen ist. Ob nun Wahrheit oder Legende sei dahingestellt, fest steht, dass mit Butcher's Ballroom ein erstklassiges Debüt gelungen ist, das eine breite Hörerschaft auf jeden Fall verdient.
An der Produktion hab ich auch nichts auszusetzen, und eine Gesamtspiellänge von 50:13 ist durchaus ordentlich. Also unbedingt zugreifen! Außer man(n) mag prinzipiell keinen Sopran im Metal. Ich werde mir auf jeden Fall nächste Woche den Live-Auftritt der Schweden im Backstage anschauen.

Tarnele

5 von 6 Punkten

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