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Circus Maximus - Isolate

Circus Maximus - Isolate
Stil: Progressive Metal
VÖ: 31. August 2007
Zeit: 54:41
Label: Frontiers Records
Homepage: www.circusmaximussite.com

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Vor zwei Jahren wurden die Tore zum (ehemals) größten Zirkus Roms wieder geöffnet. Die Wirkungsstätte ist mittlerweile allerdings mitnichten Italien sondern Norwegen. Und anstelle von Wagenrennen, Spielen und Gladiatorenkämpfen wie seinerzeit im Jahre anno Schnee stehen im Circus Maximus der Neuzeit ganz andere Dinge im Mittelpunkt. Wie zum Beispiel (oder gerade vor allem!) die Musik. Davon konnte man sich ja schon bei The 1st Chapter einen Einblick verschaffen. Und auch dieses Mal will das Quintett "panem et circenses" (ein Dankeschön an dieser Stelle an die Asterixhefte!) für das Volk. Also Brot und Spiele für alle, na dann können die Spiele auch gleich mal beginnen.

Und das tun sie gleich am Anfang vom aktuellen Album Isolate relativ hart mit "A Darkened Mind". Zwar beginnt der Song gemächlich im balladesken Midtempo, steigert sich aber nach etwa anderthalb Minuten zu einer flotten Granate, die sich trotz vorhandenen Anspruchs und der Komplexität schnell im Ohr festbeißt. Auch die Abrissbirne "Abyss" balanciert auf dem Grad zwischen harten, vertrackten Passagen und eingängigen Melodien, die sich im Hirn einnisten. Mit einem satten Groove und düsterer Grundstimmung kann "Wither" überzeugen. Wie Dream Theater zu Anfangszeiten erschallt das Instrumental "Sane No More", in dem Circus Maximus beweisen, dass auch sie ordentlich vom Leder ziehen können. Einen Ausflug in etwas poppigere Regionen gibt es mit "Arrival Of Love" (liegt das vielleicht am Titel?), doch auch hier kann man den geneigten Hörer mit einer Mischung aus Europe, TNT und Pretty Maids überzeugen. Bevor Isolate die Schlussphase einläutet gibt es den Seelenstreichler "Zero". Schönes Arrangement und sehr emotional vorgetragen von Sänger Michael Eriksen. Doch das soll nur die Ruhe vor dem Sturm darstellen, oder anders ausgedrückt: nach der Pflicht kommt die Kür. Denn schließlich gibt es ja noch "Mouth Of Madness". Knappe 13 Minuten stellen die Norweger ihre Klasse eindrucksvoll unter Beweis. Mit einem nahezu grandiosen Spannungsbogen und einem abwechslungsreichen Aufbau hat sogar dieses Epos seine Ohrwurmqualitäten. Dass es nach so einem Song nachfolgende Lieder Schwierigkeiten haben eines draufzusetzen, kann man durchaus verstehen. Doch selbst wenn "From Childhood's Hour" etwas schwächer klingt (wenn man das überhaupt so ausdrücken kann...), kann man eine gewisse (hohe) Qualität und demzufolge auch ein Niveau nicht abstreiten, denn noch dazu ist es die ideale Überleitung zum abschließenden neunminütigen Hammer "Ultimate Sacrifice". Auch hier gelingt es den quasi Exil-Römern eine optimale Ausgewogenheit zwischen Komplexität und Melodie zu finden ohne dabei in selbstverliebtes Gefrickel zu verfallen.

Für den fetten aber dennoch kristallklaren Sound war wie schon beim Erstling Tommy Hansen zuständig, der eine superbe Arbeit abgeliefert hat. Isolate kann dabei über die volle Distanz dank eines ausgefeilten und abwechslungsreichen Songwritings und eines bestens aufgelegten Michael Eriksen überzeugen. Seine klare und saubere Stimme erinnert von seiner Phrasierung immer öfter an die Genremeister Geoff Tate und Roy Khan bzw. in den ruhigeren Momenten auch mal an Joey Tempest. Selbst musikalisch gibt es Parallelen zu Queensryche, Kamelot und Europe, doch einen gewissen Querverweis zu Symphony X und Fates Warning kann man auch nicht leugnen. Circus Maximus haben auf Isolate alles richtig gemacht: das Volk bekam Brot und vor allen Dingen Spiele und auch Julius Cäsar hätte seine Freude dran gehabt. Der hätte zuerst den erhobenen Daumen ausgestreckt und dann seine berühmten Worte auf das norwegische Quintett dementsprechend angewandt: "Veni, Vidi, Vici!"

Andi

5 von 6 Punkten

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