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Le Grand Guignol - The Great Maddening

Le Grand Guignol - The Great Maddening
Stil: Grotesque Extreme Metal
VÖ: 23. August 2007
Zeit: 55:05
Label: Maddening Media
Homepage: www.le-grand-guignol.com

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Was hat die Augsburger Puppenkiste mit Black Metal gemeinsam? Geht man nach Google, so finden sich immerhin fast 1000 Ergebnisse bei der Suche nach einer möglichen Gemeinsamkeit (Keywords: "Augsburger Puppenkiste" "black metal"). Le Grand Guignol bedeutet übersetzt "Das große Kasperle" und ist einem typischen französischem Puppencharakter nachempfunden. Aber was hat jetzt diese Band mit Kasperle-Theater zu tun? Direkt zunächst mal gar nichts. Der Name stammt von einem Pariser Theater, dem Le Theâtre du Grand-Guignol, das allerdings 1962 das letzte Mal die Pforten öffnete. Der letzte Direktor äußerte dabei folgende Worte: "We could never equal Buchenwald. Before the war, everyone felt that what was happening onstage was impossible. Now we know that these things, and worse, are possible in reality."

Diese Informationen sollen helfen, etwas besser die Intention zu verstehen, die sich hinter diesem Werk, ja hinter der ganzen Band versteckt. Das Quintett aus Luxemburg, auch bekannt unter ihrem früherem Namen Vindsval, hat als thematischen Schwerpunkt, gerade im Hinblick auf ihre Musik, beim Theater angesetzt und verbindet Elemente aus dem Theater mit Elementen aus dem Black Metal. Eine morbid-groteske Grundstimmung in den Texten wird meist durch Growlings und gesprochene Textpassagen passend umgesetzt. Um wirklich zu wirken, scheint es mir allerdings notwendig, dass man mehr als nur ein paar Minuten in das Werk hineinhört, da sich erst dann die Stimmung richtig entfalten kann.

Der Beginn des vierten Stücks "Mens Insana In Corpore Insano" erinnert in der Stimmung sehr stark an Angizia und auch sonst kann bei den ersten Stücken in den musischen Elementen durchaus öfter ein Bezug zu Angizia hergestellt werden. Allerdings liegt hierbei sicherlich keine Nachahmung vor, sondern es begründet sich eher auf der Verbindung entsprechen morbider Themen mit der dazu passenden grotesken Stimmung, die eben nicht beliebig erzeugbar ist.

Wer psychisch labil ist, sollte diese Musik eher nicht konsumieren. Ansonsten bietet sich mit diesem Werk für Freunde der schwarzen, grotesken und morbiden Freuden ein wahrer Hörgenuss. Es ist geprägt von gelungener kompositorischer, beinahe schon dramaturgischer Stimmung und gekonnt in Szene gesetzt. Und wen bei Angizia die extreme Form der sprachlichen Darbietung nervt, aber ansonsten gerade an solcher Musik besonderen Gefallen gefunden hat, muss diese Scheibe einfach Probe hören. Viel Spaß dabei.

Anspieltipps: "Mens Insana In Corpore Insano", "The Healing Process"

Sophos

5 von 6 Punkten

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