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Turbonegro - Retox

Turbonegro - Retox
Stil: Punk’n’Roll
VÖ: 15. Juni 2007
Zeit: 39:37
Label: Edel Records
Homepage: www.turbonegro.no

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Vor zwei Jahren schallte ein megaeingängiges Lied durch den Äther, das mit "We Will Rock You"-Beat und effektivem und simplen Riffing sämtliche Pommesgabeln die Luft durchstießen ließ und dessen Refrain selbst nach zwanzig Bierchen mitzusingen war. "City Of Satan" hieß das Lied und Turbonegro war die Band, die dieses Lied verbrochen hatte. Dabei war es noch gar nicht so lange her, dass die Norweger eine Zwangspause einlegen mussten, nachdem Sänger Hank von Helvete Probleme mit bewusstseinserweiternden Substanzen hatte, doch das ist der sprichwörtliche Schnee von gestern.

Nach den quasi Comeback-Alben Scandinavian Leather (2003) und Party Animals (2005) beginnt nun der dritte Teil (aber der insgesamt zehnte Output) der norwegischen Tuntenrocker, der auf den Namen Retox getauft wurde. Nahezu in Endzeitstimmung beginnt der Opener "We're Gonna Drop The Atom Bomb", doch nach etwas mehr als einer Minute weiß man wo der Hase im Pfeffer begraben liegt. Offensiv nach vorne und direkt in Hände und Beine rockend, sehr feiner und vor allen Dingen cooler Song. Ramones-Feeling kommt beim anschließenden "Welcome To The Garbage Dump" und bei "Stroke The Shaft" auf, weiland die Melodieführungen und die Arrangements gerade bei "Hell Toupee" und "Do You Do You Dig Destruction" ein bisschen an Kiss erinnern. Generell ist der Sound der sechs Norweger um die Bandgründer Pal Bottger Kjaernes (aka Pal Pot Pamparius; Gitarre & Keyboards), Thomas Seltzer (aka Happy-Tom; Bass) und Rune Gronn (aka Rune Rebellion; Rhythm Guitar) sehr stark in den 70ern verwurzelt. "No, I'm Alpha Man" (oder hab ich da grad Motörhead goes "I Stole Your Love" im Ohr?) oder auch "You Must Bleed/All Night Long" würde auch einem Herrn Lemmy Kilmister bzw. Gun Barrel gut zu Gesicht stehen. Mit blusigen Untertönen a la ZZ Top wartet "I Wanna Come" auf den Hörer, aber das wird im Rock'n'Roll-lastigen "Hot And Filthy" (Grüße von Gene, Paul, Ace und Peter soll ich an dieser Stelle auch mal wieder ausrichten) sowie im schwer groovenden "Every Body Loves A Chubby Dude" wieder zur Seite gestellt. Als krönenden Absch(l)uss gibt es das analytisch betitelte "What Is Rock?!", das zwar etwas gewöhnungsbedürftig klingt aber dennoch ein gewisses Flair verbreitet. Mit knapp sieben Minuten ist es auch noch dazu der längste Song geworden.

Die berühmt-berüchtigte musikalische Offenbarung oder gar Innovation sind Turbonegro mit ihrem Deathpunk (so bezeichnen sie ihren Stil selbst) sicherlich nicht, aber wenn es darum geht, eingängige Refrains mit starkem Gitarrenbrett und Melodien zu verarbeiten, die von einer schönen dreckigen und rauen Stimme gesungen werden, dann machen sie ihre Sache richtig gut. Redox macht Spaß, verbreitet gute Laune und sollte als Heilmittel gegen herunter hängende Mundwinkel und Griesgrämigkeit eingesetzt werden, gerade bei sommerlichen Temperaturen. Die Marschrichtung ist klar, addiert noch AC/DC und ein bisschen Rose Tattoo dazu, dann habt ihr das Ergebnis. Der nächste Grillabend ist trotz der gerade mal knapp 40 Minuten gerettet, schließlich wurde ja die Repeat-Taste erfunden.

Andi

4 von 6 Punkten

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