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Mono Inc. - Temple Of The Torn

Mono Inc. - Temple Of The Torn
Stil: Goth Rock
VÖ: 15. Juni 2007
Zeit: 46:35
Label: NoCut GbR
Homepage: www.mono-inc.com

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Marilyn Manson, das ist, was einem nach den ersten Takten von Temple Of The Torn schlagartig durch den Kopf geht. Bratende Gitarren und ein stampfender Rhythmus erwartet hier den Hörer. Doch der Vergleich mit dem US-Schock-Rocker zerschlägt sich sofort, als Martin Engler mit seiner gefühlvollen Stimme einsetzt. Denn die Hamburger Formation hat hier weit mehr drauf und versteht es ganz ohne Schock-Elemente, allein mit ihrer Musik zu bezaubern. Genau das ist der richtige Ausdruck hierfür. Dabei folgt die Musik nicht nur einem Pfad, hier wird in verschiedene Richtungen gewerkelt. Insgesamt werden hier elf Stücke geboten, von denen man jedoch zwei abziehen muss, denn "Won't Forget This Day", welches nur ein Intro für das folgende "The Condemned" darstellt als auch das rein instrumentale Outro "The Torn Reprise" kann man nicht so ganz als Songs bezeichnen. Bleiben unterm Strich also neun.
Und die haben eine ganze Menge zu bieten, sofern man seine Ohren aufsperrt und sich auch anderen Stilen als Metal öffnet. Sei es der bereits angeschnittene Rocker, Opener und Namensgeber "Temple Of The Torn", der im flotten bis mittlerem Midtempo ordentlich drauf los rockt und eine schöne Mischung aus Gothic und Rock darstellt. Ganz anders dagegen das sehr EBM-lastige "The Condemned", welches sicherlich in einschlägigen Clubs der schwarzen Szene für Bewegung auf der Tanzfläche sorgen wird. Den Spagat zwischen Goth-Rock und einer eher elektronisch ausgerichteten Band schaffen Mono Inc. durchaus beachtlich. Dabei zergehen sie nicht wie manch andere in allerlei Weltschmerz, vielmehr kommen sie recht knackig und teils auch sehr beschwingt daher. "In My Heart" ist so ein Fall, dieser Song läuft einfach gut rein. Er klingt einfach unbeschwert, hat eine mehr als eingängige Melodieführung, tut keinem weh und kann mit seinem fast schon Goth-Pop einfach gute Laune verbreiten. Mit "Just Because I Love You" haben die Hamburger eine sehr gefühlsvolle Ballade mit an Bord, die zwischen dem eher poppigerem "In My Heart" und dem flotteren Rocker "My Sick Mind TV" eingebetet ist. Letzteres ist mit recht ordentlich bratenden Gitarren ausgestattet, die entfernt an Rammstein erinnern. Der Song lädt wahlweise zum Bangen oder zum Tanzen ein, je nachdem, wonach es einem mehr beliebt. Nur das abschließende "Saving Grace" lässt Fragezeichen über meinem Kopf schweben... diesen Song kenne ich doch... erinnert mich irgendwie an Depeche Mode, kann's aber nicht mit Bestimmtheit sagen.
Extra erwähnt wurde der Neuzugang hinter den Kesseln, denn hier werkelt nun eine holde Weiblichkeit, nachdem der ehemalige Schlagwerker aufgrund Streitereien mit dem ehemaligen Sänger von den Drums an das Mikro gewechselt ist. Warum dies allerdings spezielle Erwähnung findet, weiß ich auch nicht so genau. Speziell bei den sehr elektronisch ausgerichteten Nummern ("Two Sinners", The Condemned") kommt das Schlagzeug nicht wirklich zur Geltung. Hier drängt sich eher der "Verdacht" auf eine Rhythmusmaschine aus der Konserve auf, wie sie einschlägige Industrialbands verwenden, denn organisch klingt anders. Bei den Goth-Rock-Nummern dagegen ist das anders, hier hört man klar die Rhythmussektion aus Fleisch und Blut heraus, und das ist auch gut so.
Mit ihrem zweiten Werk ist der Band ein sehr gutes Album gelungen, das einfach Laune macht und nicht schwer auf dem Magen liegt. Kann man bei den Temperaturen ja auch nicht gebrauchen.

Ray

5 von 6 Punkten

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