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Xandria - Salome - The Seventh Veil

Xandria - Salome - The Seventh Veil
Stil: Gothic Rock
VÖ: 25. Mai 2007
Zeit: 48:55
Label: Drakkar
Homepage: www.xandria.de

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Die Latte liegt hoch in Sachen orchestraler melodischer FrauenGesangs Metal: After Forever und Within Temptation haben starke Scheiben vorgelegt, die den verwaisten Thron der Könige aus Finnland zumindest deutlich attackieren. Da darf man auf das neueste Werk des deutschen Genre-Flaggschiffs Xandria gespannt sein. Der Vorgänger India zeichnete sich durch eine gewaltige Produktion, massive Orchestereinsätze, einige Sperrigkeit und ein orientalisches Grundthema aus. Das finden wir hier auch wieder, zumindest schon mal im Titel sowie auf dem Cover, das den Geist von 1001 Nacht anruft.

Die beiden Opener-Nummern "Save My Life" und "Vampire" haben uns Xandria ja schon als Single vorgelegt, und hier konnte man eine Mischung aus Eingängigkeit und direkterer Ausrichtung sowie auch soundtechnischen orientalischen Einsprengseln verkünden. Sehr gut gemachte, teilweise orchestral ausladende Rockmusik, die aber mehr und mehr aus dem Gothic-Lager heraustritt und sich als melodischer Metal mit epischen Elementen wohl am besten beschreiben lässt. Dies bestätigen auch die folgenden Nummern wie "Beware" oder "Emotional Man": waren auf India noch Breitseiten des Symphonie-Orchesters ein wichtigste Stilmittel, so setzt Bandkopf und Songschreiber Marco Heubaum verstärkt auf straight losrockendes Riffing, das sich zwar mit Keyboard-Einsätzen anreichert, aber die Bombast-Ecke mehr und mehr wirkungsvoll hinter sich lässt. Das Titelstück "Salome" glänzt dann mit packender Atmosphäre, die ebenfalls ohne Orchester-Begleitung auskommt, sondern durch einen schleppenden, melancholischen Rhythmus, balladeske Züge und ein orientalisch beeinflusstes Solo erzeugt wird. Klasse Stück, eines der Highlights des Albums. Weiter geht's mit dem munter lospreschenden Rocker "Only For The Stars in Your Eyes" - weit weg sind hier die Death-Grunts aus "Snow White", schon näher liegen hier die aktuellen Stücke von Die Happy und Exilia. "Firestorm" rückt dann wieder etwas eher in die epische, stilisierte Ecke, und so geht das Wechselspiel munter weiter - sogar Grunts gibt's hier wieder! Auch bislang ungehörte Elemente sind dieses Mal zu erleben: "Sisters Of The Light" mischt orientalisches Feeling mit Folk-Zügen. Sehr feine Nummer, geht wochenlang nicht aus dem Kopf. Mit "Sleeping Dogs Lie" geht das songwriterische Niveau gegen Schluss keinesfalls in die Knie, sondern legt vielmehr nochmals einen Tick zu. Über allem thront immer wieder beeindruckend die Stimme von Lisa Schaphaus (als Gastsängerin auch zu hören auf der aktuellen Scheibe von The Dogma, A Good Day To Die), die sich auch dieses Mal stimmlich bestens in Szene setzen kann. Die Vorgänger-Werke Ravenheart und India forderten ihr vielleicht mehr Drama und Oper ab, aber die Atmosphäre und das Feeling ihres Gesangs kommen auf Salome bislang am besten zum Tragen. Unterstützt wird sie in zwei Songs übrigens von Mika Tauriainen, dem Sänger der Finnrocker Entwine. Die weiteren üblichen Verdächtigen in der Kombo machen einen gewohnt kompetenten Job, die Produktion kracht ordentlich.
Was bleibt also? Ein klarer Schritt weg von der Genre-Schublade Gothic hin zu direkteren Arrangements, die Eingängigkeit, Stilisierung, Epik und Anspruch gekonnt verbinden. Alle Kajal-Freunde werden vergebens suchen (aber auch nicht mehr meckern können, das sei doch alles nur wie Nightwish), Anhänger gut gemachter Rockmusik werden ein gelungenes Album entdecken, das viele starke Songs in seinen Reihen zählt.

Holgi

5 von 6 Punkten

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