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Gotthard - Domino Effect

Gotthard - Domino Effect
Stil: Hard Rock
VÖ: 27. April 2007
Zeit: 51:26
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.gotthard.com

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Rückwirkend betrachtet hätten die Schweizer Hardrocker ihr allererstes Album Domino Effect betiteln müssen. Denn was die mittlerweile fünf Mannen seitdem ins Rollen gebracht haben ist wirklich beeindruckend. Von solchen rifflastigen Großtaten wie "Standing In The Light" und "She's Goes Down" über das geniale G.-Album bis hin zum Mainstreamrock (remember: Defrosted, Open und Homerun) und langsam über Human Zoo wieder zurück zu den Wurzeln (siehe Lipservice). Da stellt sich mit dem nun vorliegenden insgesamt achten Studioalbum die Frage ob die Richtung beibehalten wird oder ob es wieder mainstreamige Kurskorrekturen zu vermelden gibt.

Doch nach dem Opener "Master Of Illusion" sind schon alle Sorgen weggeblasen. Ausgestattet mit einer modernen Hookline und einem tollen Refrain hätte man ein Album gar nicht besser beginnen können. Und auch mit "Gone Too Far" begibt man sich in den groovigen, schnelleren und nach vorne gehenden Rock'n'Roll, der sich sofort in Bauch, Füße und Kleinhirn frisst. Spätestens beim vorantreibenden Titelsong, der geradezu prädestiniert für eine Liveumsetzung ist, muss man zugeben dass Gotthard schon lange nicht mehr so konsequent und straight ein Album eröffnet haben, ja wenn überhaupt. Da kommt die wunderbare und orchestral untermalte Breitbandballade "Falling" gerade Recht. Mit der ersten Singleauskopplung "The Call" werden all die Fans angesprochen, die Gotthard erst ab der Defrosted-Phase kennen gelernt haben. Im balladesken Midtempo lädt der Song zum Feuerzeuge Schwenken und Träumen ein. Doch mit dem an "The Other Side Of Me" vom Lipservice-Album erinnernden "The Oscar Goes To You" wird wieder etwas mehr Gas gegeben, was wiederum bestärkt wird durch das ziemlich coole "The Cruiser (Judgement Day)". Der Bleizeppelin lässt jedenfalls grüßen. Guten, alten klassischen Riff Rock a la "She Goes Down" bzw. "Lay Down The Law" gibt es bei "Heal Me", das können die fünf Schweizer also auch noch. Das abwechslungsreiche "Letter To A Friend" spielt mit verschiedenen Stimmungen, die gerade durch die abermals phantastische Stimme Steve Lees ungemein verstärkt werden. Die Talkbox kommt auch mal wieder zum Einsatz, und zwar beim rifflastigen Gute-Laune-Rocker "Come Alive", der zusammen mit "Bad To The Bone" und "Now" aufzeigt, dass ROCK auf einem Gotthard-Album wieder ganz groß geschrieben wird. Die leichtfüßige und träumerische Ballade "Where Is Love When It's Gone" setzt den Abschlusspunkt.

Gotthard haben es mit Domino Effect geschafft ein ungemein abwechslungsreiches und zu ganz großen Teilen ordentlich rockendes Album abzuliefern, das in der Form wahrscheinlich nicht viele erwartet hätten. Denn hier sind wieder mehr Ecken, Kanten und vor allen Dingen Groove ohne Ende zu verspüren. Worte über die musikalischen Fähigkeiten oder auch über die Gesangsleistung von Steve Lee zu verlieren ist wie Milka in die Schweiz zu tragen. Auch wenn die Burschen ihre Fühler, zum Leidwesen ihrer alten Fans, in Richtung Mainstream ausgestreckt haben, kann man ihnen das nicht verübeln. Denn spätestens mit Domino Effect unterstreiche Gotthard, dass sie zur Speerspitze der traditionellen Hardrock-Bands in Europa gehören. Und auch das Cover hat einen Zeitsprung zu vermelden oder wie ist es sonst zu erklären, dass sich das in meinen Augen wohl stärkste Album seit seligen G.-Zeiten in meinem CD-Player dreht.

Andi

6 von 6 Punkten

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