Review

Hier haben wir endlich eine Band, die sich meiner Meinung nach etwas aus der Masse des Gothic hervorhebt. Asrai, eine niederländische Formation, die seit 1988 als solche besteht und mit Touch In The Dark ihr zweites Album auf den Markt gebracht hat, entwickelte sich aus der 1985 gegründeten Band Twins No Twins.

Sauberer Heavy Rock verbunden mit Gothic/Wave Charakteristiken, das Zusammenspiel von althergebrachten Begleitinstrumenten, modernen Samples und der klaren Stimme von Margriet Mol, ergeben zusammen eine schöne, teils melancholische, teils rockige Mischung. Wer gedacht hat, der klassische Songaufbau sei überholt und langweilig, wird bei dieser Scheibe eines Besseren belehrt. Die Lieder sind relativ einfach und straff durcharrangiert, was das Ganze sehr kurzweilig gestaltet und eine gewisse Kontinuität verleiht. Dabei fügen sich die verschiedenen Instrumente in positiver Weise in den Gesamtaufbau ein, statt sich im Einzelnen hervorzuheben. Dominiert wird die Songs vom Gesang, ohne dass dieser jedoch zu penetrant wirkt. Margriets Stimme ist zwar nicht unbedingt eine Charakterstimme, verleiht den Songs aber durch ihre klare Melodieführung mit einem Touch Melancholie Ausdruck. Dabei bleibt sie ihrer Linie treu und versucht nicht, ihren Gesang in den Vordergrund zu stellen.

Touch In The Dark ist ein ausdruckstarkes Gothic-Rock Album, das durchweg eine schöne romanisch/melancholische Stimmung vermittelt. Allerdings könnte man teilweise etwas mehr Biss erwarten. Ein paar rotzige Gitarren hätten der Scheibe nicht geschadet.

Tobi

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