Review
Mainpoint - Under Water
Und wieder ein qualitativ hochwertiger Output aus diesem unserem Lande. Die vier Rostocker Jungs sind nun schon seit rund elf Jahren am Start, doch Under Water ist mein erster Berührungspunkt mit der Band. Vor diesem Album brachte man noch eine EP (Lost Senses 1997) und zwei CDs in Eigenregie (Heaven/Earth 2001 und Planet Paradise 2003) auf den Markt, ehe man nun mit Under Water bei Dritte Wahl Records landete.
Die Band bezeichnet ihren Stil als German Eastcoast Goth'n'Roll, was man so uneingeschränkt stehen lassen kann. Dabei machen Mainpoint eine sehr gute Figur. Als grobe Marschrichtung seien hier mal die oft zitierten Sisters Of Mercy genannt, aber ebenso The 69 Eyes und Type O Negative. Doch die genannten Bands sollen hier nur eine ungefähre Beschreibung sein. Denn Mainpoint bieten weit mehr als stumpfes Plagiat, obwohl die sehr charismatische Stimme von Axel K. gerade bei den ruhigeren Passagen wie z.B. bei "Ave Satani!" stark an Type O Negative erinnert. Womit wir auch gleich beim großen Pluspunkt wären: der Stimme. Es tut richtig gut, diesem tiefen, angenehmen Organ zu lauschen, das den Songs noch das gewisse Etwas einhaucht. Die Songs sind sehr variabel aufgebaut, manchmal eher ruhig und bedächtig, manchmal einfach flott nach vorne los.
Die beste Figur macht das Quartett, wenn es die Rock'n'Roll-Keule auspackt und gnadenlos losrockt. Dann kann man sich der Anziehungskraft von "Cowboys" oder "Radioaktive" einfach nicht mehr erwehren, die vor allem beim Refrain mächtig punkten können. Sehr gelungen ist auch das dynamische Wechselspiel bei "Basement", welches sehr ruhig und bedächtig beginnt. Doch dann im Refrain rockt der Song, dass es eine wahre Freude ist, bevor wieder ruhiger Pianoklänge angeschlagen werden. Dieser Song lebt von dem Wechselspiel zwischen laut und leise, zwischen rockig und bedächtig. Das ist Entertainment, so soll es sein. Und zum guten Schluss gibt es mit "Feels Like Heaven" noch eine Coverversion, der Mainpoint trotz der Nähe zum Original ihren Stempel aufdrücken können. Freunde von gepflegtem Goth Rock (und hier liegt die Betonung klar auf Rock!) können hier bedenkenlos zugreifen.
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