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Scelerata - Darkness And Light

Scelerata - Darkness And Light
Stil: Progressive Power Metal
VÖ: 23. März 2007
Zeit: 47:30
Label: MTM Music
Homepage: www.scelerata.com

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Der Sage nach zog einst der römische Feldherr Drusus (ein Stiefsohn des Kaisers Augustus)ca. 9 v.Chr. mit seinen Legionen auf dem Hellweg (sehr alte Ost-West-Verbindung). Sie trafen eine weise Frau der Germanen, eine Wala, die ihn und seine Mannen davor warnte weiter zu ziehen. Kurze Zeit später verunglückte Drusus. Seine Truppen brachten ihn in das Etappenlager, welches inmitten eines Sumpfgebietes lag und natürlichen Schutz bot. Drusus starb. Die Römer nannten diesen Ort fortan Castra Scelerata - Unglückslager. Heutzutage heißt dieser Ort Schellerten und liegt im Landkreis Hildesheim.

Nach diesem kleinen Exkurs in der Geschichte springen wir in die Gegenwart, genauer gesagt nach Brasilien. Denn von dort meldet sich eine junge Band zu Wort, die auf den Namen Scelerata hört und mit Darkness And Light ihr Debütalbum an Mann und Frau bringen will. Mit dem Instrumental "Land Of The Sins" eröffnen die fünf Brasilianer in klassischer Weise um beim zweiten Song "Holy Fire" Vollgas zu geben. Doch halt, was ist das? Wer kreischt sich da durch Nacht und Wind? Ah, Carl Casagrande heißt der Übeltäter am Mikro. Okay, also mal kurz Gesang ausblenden und auf die Musik konzentrieren. Sehr melodisch und schnell, aber mit der nötigen Power, so dass auch noch Platz für ausgedehntes Gitarrengefrickel ist. Kann man durchaus lassen. "Eminence" ist von der Härte her ähnlich aber noch ein bisschen verspielter und wartet mit, sagen wir mal, so was Ähnlichem wie Mönchschören auf. Na das üben wir aber noch mal. Und dann singt ja da immer noch dieser Casagrande. Zu einer richtigen Wohltat ist hingegen "Spell Of Time" geworden. Straighter eingängiger Power Metal-Song mit Edu Falashi (Angra) als Gastsänger am Mikro. Ja, auch das kann man sich zu Gemüte führen. Doch es gibt ja auch noch den akustischen Abschuss namens "Etheral Places". Zu weiten Teilen geht das Teil ja in Ordnung, wenn nicht zum Refrain hin dieses fiepende und nervende Keyboard wäre. Selbst Handyklingeltonwerbung ist angenehmer. "Endless" ist wenigstens wieder besser anhörbar, aber hab ich eigentlich schon Worte über den Sänger verloren? Aber, Wunder oh Wunder, was ist denn da beim Titeltrack los? Das klingt ja anfangs richtig gut, also zumindest so lange wie in den mittleren Tonlagen gesungen wird. Mensch, Junge, bleib mal unten mit den Tönen! Strophen gut, Refrain mäßig, obwohl der Song an sich Richtung Fates Warning wandert und zu weiten Teilen wirklich ansprechend klingt. Das abschließende Triple "Spirits Looking For", "Wings To Fly" und "Adonai (Sacred Melodies") ist in musikalischer Hinsicht wirklich abwechslungsreich gestaltet und auch gelungen, gerade was die beiden Longtracks "Spirits Looking For" und "Adonai" betrifft.

Wenn man sich also den Sänger und die Chöre weg denkt bekommt man eine gute Mischung aus Angra, Symphony X, Blind Guardian und mit Abstrichen auch Fates Warning zu hören. Die Gitarristen Magnus Wichmann und Bruno Sandri spielen technisch wirklich sauber und tadellos, genauso wie Gustavo Strapanzo am Bass sowie Francis Cassol an den Kesseln. Die Produktion hätte zwar ein bisschen ausgewogener sein können, geht aber schon in Ordnung. Aber dafür gibt es auch einen großen Schwachpunkt. Im Infoblatt heißt es so schön "...und anspruchsvolle Melodien, über die Sänger Carl Casagrande seine brillante Stimme legt." Anspruchsvolle Melodien kann ich absolut nicht abstreiten, brillante Stimme hingegen schon.

Somit passt der Titel Darkness And Light wie die Faust aufs Auge. Was was ist kann sich wohl jeder selber ausmalen. Und das mit dem Unglückslager passt auch irgendwie. Die Instrumentalabteilung reißt das Album jedenfalls aus dem Sumpf. Und mit einem anderen Sänger wäre von daher eh mindestens ein Punkt mehr drin gewesen. Wie wär's denn eigentlich beim nächsten Album gleich mit Edu Falashi am Mikro?

Andi

3 von 6 Punkten

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