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Onslaught - Killing Peace

Onslaught - Killing Peace
Stil: Thrash Metal
VÖ: 02. März 2007
Zeit: 44:11
Label: Candlelight Records
Homepage: -

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Wieder eine Reunion, auf die die Metalwelt beharrlich gewartet hat? Wieder eine Kultcombo, die krampfhaft versucht, auf die alten Tage ein Stück vom sich derzeit extrem gut verkaufenden Metal der heftigeren Art zu sichern? Könnte man auf den ersten Blick meinen. Ist aber nicht so, denn bereits auf dem "kleinen" Keep It True im November konnten die Jungs Skeptiker wie mich vollends überzeugen und machten in dieser Form Appetit auf eine neue Platte.
Und die liegt nun in Form von Killing Peace vor. Die Zeiten von Power From Hell und The Force sind mit Beginn der neuen Scheibe hörbar längst vergangen. Das In Search Of Sanity-Debakel klammern wir mal in weiser Voraussicht aus, wenn auch für den gepflegten Normalo-Metalfreund ein paar nette Töne zu vernehmen waren, aber letztendlich das Ende der Band besiegelten.

"Burn" bringt klassischen Bay Area-Umpfta-Uptempo-Speed und ist ein knallender und schnell ins Ohr gehender Opener. "Jesus hates me, violates me...", hoppala, das ist intellektuelles Textgut mit dem rebellischen Anspruch pubertierender zwölfjähriger Nachwuchsmetaller, die wohl selbst in diesem Alter nur noch müde über solche Aussagen lächeln können. Aber gut, die Mucke entschädigt dafür umso mehr. Der Titeltrack bietet einen netten Chorus, die Gitarren stampfen und speeden sich durch den Song.
Sy Keeler gefällt mit seiner David Wayne (Metal Church) meets Paul Baloff (Exodus)-Stimme, die wie die Faust aufs Auge passt. Man höre einfach auf die Prechorus-Textzeilen in "Destroyer Of Worlds", da stirbt jeder und alles in althergebrachter Metalmanier. Auszug gefällig? Klar doch, "i die, you die, they die, we die, rich die, poor die, ..., all die" und so weiter. Geiler Song und haut ordentlich ins berühmt-berüchtigte Gemächt. Und egal was im weiteren Verlauf der Scheibe den Ohren vorgesetzt wird: Es ist vorzügliches Songwriting mit einem Gespür für eingängige Hooks und Bridges. Die Soli von Neuzugang Alan Jordan sind melodisch und runden das in sich stimmige Gesamtbild des oberamtlichen Riffings ab. Komplex, doch immer gut nachvollziehbar und ab und an einfach teilweise schön geklaut wie in "Planting Seeds Of Hate" das Stakkatoriff von einem meiner Metallica-Faves "Eye Of The Beholder". Es gibt keinen Song explizit hervorzuheben, alles killers und wahrlich no fillers und dafür auch drei Euro ins Phrasenschwein.

Die Produktion besitzt einen modernen neo-klassischen Anstrich, was beim Soundmann Andy Sneap natürlich auf der Hand liegt. Und da liegt der Hase im Pfeffer und kostet die Scheibe die Höchstnote. Logisch ist es sauber und druckvoll produziert und in Zeiten neuer Hypes wie Trivium und Bullet For My Valentine der allgemeine Standard für eine hart rockende Platte aus dem Bereich Speed/Thrash/MeloDeath/Metalcore. Leider klingt jede Band gleich, ob das die Dearly Beheaded-Platten, die aktuelle Trivium, die Comeback-Werke von Exodus oder sonstige Produktionen des Meisters Sneap oder seinem Lehrmeister Colin Richardson sind. Immer derselbe ausgelutschte Gitarren- und Drumsound, der nicht immer so fett und brutal drückt, wie das die ebenso angesagten Producer der Sorte Madsen, Classen oder Köhler zelebrieren.

Für Mad Max-Fans sicherlich nur ein Abfallprodukt in CD gegossen, für den Thrashlunatic der 80er Jahre ein extrem lustvolles Lebenszeichen der englischen Sympathikos um Gitarrist Nige Rockett. Deshalb für die Songs die Höchstnote, für die austauschbare moderne Produktion ein gequältes Lächeln, bleibt der Daumen somit knapp nach oben gerichtet.

Siebi

5 von 6 Punkten

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