Review

Destructive Behavior sind nicht nur Fans verschachtelter und komplizierter Sätze, wie die Bandinfo zeigt, sondern auch Fans melodischen Death Metals. Aber, was mal nicht die schlechteste Herangehensweise ist, mit der typischen Göteborger Schule hat die 2002 gegründete Combo nicht viel am Hut.
Nein, die Musik ist zunächst mal sehr riff- und rhythmusorientiert, die melodischen Anteile dagegen sind sehr spärlich gesät. Wenn überhaupt, dann richtet man sich nach der NWoBHM und liefert einige Twingitarren ab oder zwischendurch immer wieder mal pfeilschnelle Soli, die aber mehr auf pure Geschwindigkeit denn auf Originalität getrimmt sind. Auch die Songs an sich strotzen nicht gerade vor originellen Einfällen, hier hat man alles schon mal gehört und das ständige Dümpeln im Einheits-Midtempo trägt auch nicht gerade dazu bei, Decay And Death Of Anima zu einer gelungen Scheibe werden zu lassen. Dafür geben sich Destructive Behavior hörbar Mühe, ihre Songs abwechlungsreich zu gestalten, auch wenn sie wie erwähnt in punkto Riffs und Tempowechsel definitiv Nachholbedarf haben.

Der Sound ist für eine Eigenproduktion, die gerade mal in einer Woche eingespielt wurde, durchaus ok, auch wenn das Ganze ein wenig pamig klingt und die melodischen Anflüge im Soundbrei ziemlich untergehen. Auch den Gesang kann man durchgehen lassen, allerdings steht der für meinen Geschmack ein wenig zu sehr im Vordergrund und übertönt die restlichen Musiker.
Was bleibt ist ein Debüt einer Band, die weit davon entfernt ist, einen größeren Bekanntheitsgrad zu erreichen und wenn sich auf dem nächsten Longplayer nicht gewaltig was ändert, wird außer der Dorfjugend in den nächsten Jahren kein Hahn nach Destructive Behavior krähen.

Lord Obirah

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