Review
Sinner - Mask Of Sanity
Ach ja, die guten alten Achtziger. Waren das noch Zeiten, als der unkomplizierte Hardrock hoch im Kurs stand und die Qualität der Musik am Volumen der Dauerwelle gemessen wurde. Das war auch die Zeit als Mat Sinner mit seiner Band abräumte und alle Frauenherzen höher schlugen, sobald der blonde Hüne auf die Bühne kletterte. Seitdem der gute Mat nun bei Primal Fear die Saiten zupft, ist es etwas ruhiger um die Hardrock-Veteranen geworden. Nun meldet sich der Vollblutmusiker mit einer rundum erneuerten Band und einem kernigen Stück Hardrock im Gepäck lautstark zurück.
Los geht's mit "The Other Side", einem recht dynamischen und eingängigen Song. Riffs und Rhythmus gehen schnell ins Beinkleid und die Melodie lädt zum bierseligen Mitgröhlen ein. Ebenso frech und erfrischend tönt das folgende "Diary Of Evil" aus den Boxen. Hier zeigt Mat schon in den ersten Minuten, dass er nichts von seinem Handwerk verlernt hat - der Hardrock der Achtziger präsentiert sich im Gewand des neuen Jahrtausends. Mit den beiden fett groovenden Songs "Last Man Standing" und "Black" sowie dem treibenden, etwas härteren "Thunder Roar" hat man weitere Highlights im Gepäck. Aber wie üblich gesellen sich zu den Licht- auch ein paar Schattenseiten. Da wären zum einen das arg kitschige "The Sign" sowie die Tatsache, dass die restlichen Tracks qualitativ nicht über ein gehobenes Mittel hinauskommen und ziemlich rasch unter "ferner liefen" abgehakt werden können. Einen nicht unerheblichen Beitrag dazu liefern die großzügig eingesetzten Keyboardmelodien. Auch die Produktion kann mich nicht vollends überzeugen, denn trotz aller Heaviness und Transparenz klingt das gesamte Album recht steril.
Trotz allem bleibt unterm Strich ein solides, erdiges Hardrockalbum, das die Erwartungen der Genrefans zweifelsohne erfüllen wird.
JR