Review
Richie Kotzen - Into The Black
VÖ: 08. Dezember 2006
Zeit: 44:41
Label: Frontiers Records
Homepage: www.richiekotzen.com
Zeit zum Kotzen. Wieder einmal, aber ohne unappetitlichem Auswurf, dafür mit einem feisten Grinsen im Gesicht. Nach Change (2003) und dem fein rockenden Get Up (2004) setzt Richie Kotzen mit dem dritten Frontiersrundling auf Blues getränkte Songs, die allesamt aus seiner Feder stammen. Daneben hält der Sixstringer alle Fäden in der Hand. Arrangements, Produktion und Umsetzung übernimmt Mr. Kotzen.
Die ruhige und besinnliche Ausstrahlung dieser Reise ins Schwarze erfreut von Beginn an. Warum das so ist? Einfache Songstrukturen, eine formidabel gespielte Gitarre mit tollen Leads und Licks und über den meist groovebetonten Songs thront die saucoole Stimme des Meisters, bei deren Klang Fans von Chris Cornell (Audioslave, Ex-Soundgarden) vor Freude im Dreieck springen dürften. Mit dem verfickten "You Can't Save Me", "Fear" und dem Ohrwurmrocker "Sacred Ground" und der abschließenden Ballade "My Angel" trifft unser Richie exakt ins Schwarze. "Your Lies" klaut ungeniert das Riff aus "Calling Dr. Love" von Kiss, wenn auch etwas langsamer und mit weniger Distortion gespielt. "Alles nur geklaut" könnte man sagen, freut aber den schmusenden Kussfanatiker.
Im Gegensatz zu dem aktuellen Rehab(ilitationsversuch) von Quiet Riot gefällt diese Bluesrockscheibe und festigt Richie Kotzens Ruf als exzellenten Singer und Songwriter. Fragt man sich nur, warum diese Mucke so gut wie kein Airplay bei heimischen Rocksendern bekommt, denn die Platte bietet alles was fürs Radio gebraucht wird und ist keinen Deut schlechter als Gary Moore, Whitesnake oder ähnlich musizierende Kaliber.
Siebi