Review

Thessera sind eine recht junge Band, die versucht, mit ihrem Debüt-Album Fooled Eyes am Thron der Progressive Götter zu rütteln. Nicht gerade die übliche Art und Weise für eine brasilianische Band auf sich aufmerksam zu machen, denn aus dem Land des Samba und Cachaca ist man eher todesmetallische Kost oder Power bzw. True Metal gewohnt.

Wie dem auch sei, Thessera gehen auf Fooled Eyes, einem Konzeptalbum übrigens, extremst frickelig zu Werke und fordern die volle Aufmerksamkeit des Hörers. Allerdings auch dessen Geduld, denn nicht selten übertreiben es die jungen Brasilianer mit der Zurschaustellung ihrer spieltechnischen Fähigkeiten, so dass der Griff zur Skiptaste manches Mal unvermeidlich ist. Da helfen auch teilweise gute Melodien, knackige Riffs und exotische Zutaten wie Fusion, Blues, Klassik oder brasilianische Rhythmen nur bedingt, die Attraktivität der Songs zu erhöhen.

Thessera sind spielerisch voll auf der Höhe, allerdings stellen die komplexen Songstrukturen, Riffs und Soli eine riesige, auch nervliche, Herausforderung dar. Ist man nicht bereit entsprechend viel Aufwand in das Hören von Fooled Eyes zu stecken, wird man mit dieser Scheibe keine Freude haben. Deshalb kann ich Fooled Eyes nur bedingt empfehlen.

Lord Obirah

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