Review

Mägo de Oz schaffen es, unterschiedlichste Musik und unterschiedlichste Bands gleich klingen zu lassen. Alles wird Mägo de Oz. Sprich aus Iron Maiden und Toy Dolls und Rainbow und Led Zeppelin und Baron Rojo wird Mägo de Oz. Fun Punk, Metal, Blues, alles wird durch die keltisch-folkige Heavy-Metal-Maschinerie von Mägo de Oz zu einem albumlangen Song. Hervorzuheben: "Strange World" von Iron Maiden wird gegen Ende zu einem Folkmetalsong. Nicht schlecht, neigt man da zu sagen. Nur: nach mehreren Songs tritt dann doch die Schwäche der Band auf. So wie Boris Becker um jeden Satz, sowohl im Match wie auch danach im Interview kämpfte, so kämpft Sänger Jose zuweilen um die richtigen Töne, da manche Songs einfach zu hoch für seine Stimmlage sind (wie zum Beispiel "Donde El Corazon Te Lleve" oder zum Teil auch das Cover von "Dust In The Wind", "Pensando En Ti"). Peinlich ist es, wenn Jose versucht, in "Whole Lotta Love" ähnlich theatralisch wie Robert Plant seinen musikalischen Orgasmus zu intonieren. Doch dafür ist eine Band da, um trotz eines schwächeren Gliedes in der Kette wie aus einem Guss zu klingen. Reina meint, dass das Duett mit Doro bei "Man On The Silver Mountain" auch nicht an die Live-Version von Rainbow heranreicht, da letztere den Song einfach und druckvoll auf den Punkt spielen und sich nicht an Spielereien verlieren. Die Gesangskünste von Ronnie James Dio auf der "Rainbow - On Stage" werden wohl auf Jahre unerrreicht bleiben. Was die Platte trotzdem hörbar und spannend macht, sind die instrumentalen Passagen, die viel Phantasie und Spielfreude zeigen und unweigerlich zum Mithüpfen, Bangen und Ringelreih animieren, was in "Concierto Para Ellos" seinen Höhepunkt findet. Dass die Mischung aus tollen Geschichten aus der spanischen Roman- und Sagenwelt, tanz- und bangbarer Musik auch live zündet, davon zeugen die vier Liveaufnahmen, die die zweite CD abschließen.

Reina+Ripsi

Ohne Wertung

Zur Übersicht
Zur Hauptseite