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Vicious Rumors - Warball

Vicious Rumors - Warball
Stil: Power Metal
VÖ: 13. Oktober 2006
Zeit: 43:01
Label: Mascot Records
Homepage: www.viciousrumors.com

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Soldiers Of The Night, Digital Dictator, Vicious Rumors, Welcome To The Ball und Word Of Mouth. Ja, das zergeht wie die süße lila Kuh auf der Zunge und lässt das US Metal-Höschen feucht wie den Tropenwald werden. Fünf Scheiben für die metallische Ewigkeit. Leider hat man nach dem Tod von Ausnahmesänger Carl Albert die Orientierung verloren und erfreute bzw. erboste die treue Fanschar mit dem klassischen Musiker-wechsel-Dich-Spielchen und damit einhergehenden laschen und zahnlosen Outputs. Gut, das harte Something Burning war der einzige kleine Lichtblick, jedoch meilenweit weg von den melodischen Glanztaten vergangener Tage.

Doch was lange währt, wird endlich gut. Meister Thorpe hat sich nicht unterkriegen lassen und anno 2006 den richtigen Pfad der Tugend wieder eingeschlagen. So ist die Zeit wieder reif für US Metal mit Klasse und Power. Melodisch und dennoch hart und mit der alles überragenden Stimme von einem meiner Lieblingsmikrobändiger, James Rivera.
Die Gitarren schneiden sich durch Mark und Bein, Geoff Thorpe und Thaen Rasmussen knallen einem die Riffs und Soli um die Ohren, dass die Läppchen glühen. Die Mischung aus hartem schnellem Stoff und klassichen Midtempowalzen geht vorbildlich auf. Die Produktion ist endlich wieder internationaler Standard und drückt ordentlich den Schmalz aus den Lauschlappen. Die Songs wirken ausgereift und durchdacht. Schließlich kann man das als Fan nach sechs langen Jahren ohne CD-Veröffentlichung von Obergerüchteküchenmeister Thorpe erwarten. Mit Larry Howe an den Kesseln und Dave Starr am Bass fanden zwei ehemalige Weggefährten zurück in den Schoß der Familie. Bei einigen Songs durfte Brad Gillis, bekannt als ehemaliger Ozzy- und Night Ranger-Gitarrenheld, die sechs Saiten bis zum Bersten kokeln lassen.

Nach dem superben Einstieg mit "Sonic Rebellion" und "Mr. Miracle" läuft mir bei "Dying Every Day" eine Gänsehaut nach der anderen am zittrigen Körper runter. Mit letzter Kraft und einer irr lächelnden Gesichtsfratze bekomme ich gerade noch mein Weißbier zu fassen, nehme einen tiefen Schluck und schieß die Lampen schon mal ordentlich auf Betriebstemperatur. "Immortal" lässt mich wild bangend durch das Zimmer hüpfen. Beim Solo schnalle ich die Michael Schenker-Gedächtnis-Luftgitarre um und meine Fresse, was bin ich göttlich, die Fingerkuppen bluten, die rechte Schulter hängt sich beim Wirbel kurz mal aus und sogleich wieder ein. Scheiße, ist das geil! Bei "Warball" kann ich die Wunden kurz versorgen, ehe mir Herr Thorpe bei "Crossthreaded" in den bereits weich gekochten Schädel brüllt. Was für ein Chorus und wo war ich eigentlich? Wo bin ich? Was mache ich da? Ah ja, ein kurzer Blick im Raum und ich sehe meine Halbe wieder und drehe mit dem nächsten Schluck zu "Wheels Of Madness" endgültig am Rad. Bei "Windows Of Misery" blicke ich verzückt lallend aus dem Fenster, wo gerade der Backkatalog der Rumors in überdimensionalem Format an mir vorbeizieht. Was für ein Feeling vom Gefühl her. Wort und Ton in Stein gemeißelt, wie es schon lange keine Platte aus dem sogenannten treumetallischen Metier amerikanischer Prägung gegeben hat. "A Ghost Within" und "Oceans Of Rage" saugen mir zum Abschluss die letzten Kraftreserven aus dem Körper. Ich sehe bedächtig auf die Verwüstung im Zimmer und sinke besoffen von Musik und Bier zu Boden, komme kurz auf die Knie zurück, bete ein letztes Mal zum US Metal-Gott mit Namen Vicious Rumors und falle kurz darauf in süße Träume. Gute Nacht!

Siebi

6 von 6 Punkten

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