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The Haunted - The Dead Eye

The Haunted - The Dead Eye
Stil: Thrash Metal
VÖ: 30. Oktober 2006
Zeit: 55:20
Label: Century Media
Homepage: www.the-haunted.com

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Also, leicht machen es einem die Schweden auf ihrem neuesten Longplayer gewiss nicht. Wie schon im Vorfeld angekündigt, wird der Fankreis von The Haunted auf der einen Seite durch neue Fans erweitert werden, auf der anderen jedoch wird der ein oder andere Fan wohl abwandern.
The Haunted sind zwar weitestgehend ihrer Liebe für Thrash Metal treu geblieben, doch hat das oft zitierte Wort "Weiterentwicklung" auch hier Einzug gehalten. Mit den stellenweise herzhaft unbekümmerten Drauf-Los-Songs der vergangenen Anfangstage hat das neue Material nicht mehr viel gemeinsam. Vielmehr klingen die Schweden erwachsener, reifer, durchdachter. Vorsichtig und berechnend wären hier jedoch definitiv die falschen Worte.
Nach einem kuren Intro geht es mit "The Flood" gleich mal mächtig los. Rückkehrer Peter Dolving (Vocals) liefert einen prächtigen Job ab und schreit sich recht angenehm die Seele aus dem Leib. Dabei zeigen die Jungs stets ihr Händchen für eine ordentliche Melodieführung. Doch auch ruhige Momente werden gleich beim Opener angeschlagen. Unvermittelt wird das Tempo auf ein Minimum gedrosselt und fast andächtig weiter musiziert, bevor es wieder mächtig weiter geht. Dabei klingen The Haunted gerade zu Beginn von The Dead Eye so was von schwedisch, schwedischer geht's fast nicht mehr. Dieser Eindruck wird bei dem schnell nach vorne preschenden "The Medication", dem mit einem hochmelodischen Refrain versehenen "The Prosecution" und dem in aggressiven Midtempo gehalten "The Reflection" definitiv noch verstärkt. Dort, wo In Flames nicht mehr an alte Tage anknüpfen können, machen The Haunted weiter.
Doch das Sahnestückchen von The Dead Eye kommt genau in der Mitte des Albums. "The Fallout" nennt es sich und lässt sich kaum in Worte fassen. Hier passt einfach alles: das Zusammenspiel von laut und leise, langsam und schnell (wobei es nie über alles niederwalzendes Midtempo hinausgeht), zarte und harte Klänge, cleaner Gesang und markerschütternde Shouts. DER Song schlechthin.
Doch leider folgt nach diesem Höhenflug die Ernüchterung. Denn ab der Mitte der Scheibe scheinen The Haunted irgendwie ihr Pulver verschossen zu haben. Nach dem Übersong folgt mit "The Medusa" der sperrigste Song der Bandgeschichte. Sehr progressiv gehalten will er einfach auch nach einer zweistelligen Durchlaufzahl der Scheibe absolut nicht ins Ohr gehen. Die letzten fünf Songs schlagen in etwa in die gleiche Kerbe. Wo am Anfang der Scheibe noch straighter Songaufbau stand, wird es gegen Ende recht experimentierfreudig, progressiv und sperrig. Zwar lässt einen schon das ein oder andere Thrash-Riff aufhorchen, doch verlieren sich diese in den Songstrukturen. Fast scheint es so, als ob hier der Faden, an dem alles aufgehängt wurde, gerissen ist.
Bleibt unterm Strich eine gute erste Hälfte, ein Hammer-Über-Song und ein kläglicher Rest.

Ray

4 von 6 Punkten

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