Review
Changer - Breed The Lies (EP)
Island gehört nun wahrlich nicht zu den Metal-Export-Ländern dieser Erde, trotzdem kommen aus dem kleinen Land im hohen Norden immer wieder Bands, die sich auf internationaler Ebene versuchen. Changer sind eine dieser Bands, die versuchen, sich einem breiten Publikum zu präsentieren.
Dabei haben sich die Inselbewohner ganz groß Death Metal auf ihre Fahne geschrieben. Aber anstatt munter und sinnfrei draufloszuholzen, wie viele Kollegen aus nördlichen Ländern, treten Changer erstmal kräftig auf die Bremse und walzen in wuchtigem Mid-Tempo über den Hörer hinweg. Obituary, Grave, Bolt Thrower oder auch Six Feet Under könnte man nun als Referenzen anführen und kommt damit dem recht modernen aber dennoch retro klingenden Sound von Changer ziemlich nahe. Allerdings wissen Changer auch, dass sie allein dadurch keinen Blumentopf gewinnen können und reichern ihre Songs deshalb mit einigen Thrash- und Metalcore-Parts an, so dass die vier Lieder eine gewisse eigenen Note erhalten.
Allerdings sind auch einige Schwächen zu verzeichenen. Zum einen klingen die Songs allesamt sehr ähnlich, zum anderen ist Sänger Gisli alles andere als die Offenbarung vor dem Herrn. Mir deucht, der Gute kennt genau einen Ton, über den er seine Text extremst monoton ins Mikro growlt. Hier ist definitiv Handlungsbedarf angesagt und wenn Changer ihre Songs untereinander noch ein wenig differenzierter gestalten, sollte es ihnen nicht schwer fallen, in Zukunft mehr Aufmerksamkeit zu erregen.
Ohne Wertung
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