Review
Kagerou - Kurohata
VÖ: 01. September 2006
Zeit: 45:50
Label: Gan-Shin Records
Homepage: www.kagerou.jp
Auch wenn die Phonetik des Wortes Kagerou ähnlich der Worte Kakadu oder auch Känguru ist, die Bedeutung ist eine gänzlich andere. Kagerou bedeutet nämlich "kurzlebiges Insekt" oder sinngemäß auch Eintagsfliege. Die japanische Band selbigen Namens will nun auf ihrem vierten Album beweisen dass sie alles andere als das sind. Schon allein deshalb weil Sänger Daisuke seit seiner Kindheit an einer Herzkrankheit leidet.
Schweres Los, das die vier Japaner da gezogen haben, aber die Tatsache dass sie seit 2000 schon ein Demo und drei Alben veröffentlicht haben und nun das vierte, Kurohata betitelt, Gewehr bei Fuß steht, muss man ganz ehrlich sahen: alle Achtung! Doch nun zum musikalischen Teil. Beim Opener "Lily" schielt man ganz klar Richtung Radio, sehr eingängig mit Pop-Punk-Flair. Auch wenn sich der Track zum Mitsingen eignen würde, tut man sich verdammt schwer mitzusingen, schließlich vertrauen Kagerou auf Lyrics in ihrer Heimatsprache. Genau, das bedeutet: japanischer Gesang. Da mich meine Japanischkenntnisse aber hier verlassen haben bin ich doch froh, dass es ein extra Booklet gibt, in dem die Texte auf Englisch und auch auf Deutsch abgedruckt sind. Sehr schön, denn so weiß man dann dass Titel wie z.B. "Baita No Yuuutsu" "Melancholy Of The Hooker" bedeuten, ah ja... In der heutigen Zeit bezeichnet man solche Musik wie sie Kagerou machen als Visual-Kei, allerdings kann man genauso behaupten, dass Pop mit Punk und Rock'n'Roll mit ganz leichter Metalschlagseite gemischt und durch asiatische Melodiebögen aufgelockert wird. Das wird dann konsequent auf allen dreizehn Songs durchgezogen, allerdings verstehen Kagerou es durchaus, einen gewissen Anspruch an sich zu stellen und somit sind die meisten Lieder beim ersten Mal alles andere als eingängig. Aber dafür klingen sie frisch und spontan. Sänger Daizuke hat eine ganz ordentliche Stimme, mit der er sowohl aggressiven als auch cleanen Gesang hinbekommt und zu gefallen weiß.
Als Anspieltipps zum Reinhören seien hier "Rakka Suru Yume" (Disappearing Dream), "Aka No Kyoshoku" (Red Affectation), "Shizumu Sora" (The Sinking Sky), "Kogarashi" (The Cold Wind) und "Sesai To Hangyaku" (Punishment And Rebellion) gegeben. Innovativ und neu ist das musikalisch sicherlich nicht, was Kagerou da von sich geben, aber sie machen es sehr solide und somit ist Kurohata insgesamt ein recht ordentliches Album geworden. Und wenn so weitergemacht wird, dann kann man sich sicher sein, dass Kagerou keine Eintagsfliege ist.
Andi
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