Review

Zu den australischen Rüpelrockern von Rose Tattoo muss man eigentlich nicht viel erklären: sie klingen wie AC/DC (kein Wunder, stammt der in Rede stehende neue Song doch vom illustren Produzententeam Harry Vanda und George Young), sehen aus wie ein laufendes Bilderbuch und bringen mehr oder weniger sporadisch immer wieder mal neues Material raus. Hier allerdings haben wir einen Sonderfall vor uns, der durch den viel zu frühen Tod von Bandgründungsmitglied Pete Wells bedingt ist. Ursprünglich wollte man mit dem krebskranken Wells noch eine Scheibe einspielen, was aufgrund des sich rapide verschlechternden Gesundheitszustands nicht mehr möglich war.
So legen Rose Tattoo nun zunächst eine neue Single vor, die mit drei Bonustracks versehen ist, die jeweils auf dem Pete Wells Benefit Concert in Sydney am 7. September 2005 mitgeschnitten wurden. Die Hauptnummer "Black Eyed Bruiser" ist ein typischer Rock'n'Roller, der am besten in verschwitzten Clubs ertönen sollte - erdig, geradeheraus, sehr gut produziert. Macht Spaß und gefällt.
Der erste Live-Track bringt dann mit "Rock'n'Roll Outlaw" das Helen-Schneider-Cover (Original: "Rock'n'Roll Gypsy"), mit dem die Jungs seinerzeit einem größeren Publikum bekannt wurden. "Remedy" ist ebenfalls eine schwer rockende Abteilung Australo-Blues-Hard-Rock, und "Astra Wally" bringt dann massive Slideguitars ins Spiel.

Ein rundes Paket, dessen Erlöse die Jungs der Organisation "Support Act" zukommen lassen werden, die durch Benefiz-Konzerte Musiker in Not unterstützt und auch schon das Pete Wells Benefit Concert auf die Beine stellte. Gute Musik, trauriger Beigeschmack. 2007 wollen sie auf große Europa-Tour kommen.

Holgi

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