Review

Ihr seid auf einem beliebigen Highway unterwegs, meilenweit Wüste und ödes Land. Den ganzen Tag herrscht eine Bullenhitze. Abends erreicht ihr ein kleines Kaff und bucht in einem Motel ein Zimmer. Um ein wenig zu entspannen geht ihr in die örtliche Kneipe. Die Luft ist verraucht, der Barkeeper putzt hinter dem Tresen ein Glas und schenkt ab und zu ein paar Bier aus, die vornehmlich von einer Gruppe Bikern und einem dicken Typen am Tresen bestellt werden. Die Biker vergnügen sich an einem Billardtisch und sind dabei nicht gerade zimperlich. Im Hintergrund dudelt kerniger, staubtrocken produzierter Südstaatenrock, nichts Aufregendes, den Bikern scheint es aber sehr zu gefallen. Am Tresen sitzt ein Brummifahrer und schaufelt einen Teller Abendessen in seinen kräftigen Leib. Ihr nehmt ebenfalls am Tresen Platz, bestellt ein Bier, das ziemlich schnell leer ist, also ein zweites angefordert. Die Musik rockt ganz ordentlich und immer wenn es groovig wird, ertappt ihr euch, wie ihr sanft mit dem Kopf wippt und euer Bein im Rhythmus mittappst. Euer Essen spült ihr mit zwei weiteren Bier hinunter, während irgendwann ein Typ mit seiner kichernden Holden zur Türe reinkommt und ebenfalls was zum Trinken will. Die beiden veranstalten einen Heidenlärm, während die Biker immer noch Billard spielen, laut lachen und zwischendurch vom Wirt fordern, die Musik lauter zu drehen. Immer noch dudelt kerniger Südstattenrock aus den Boxen, scheint die gleiche Band zu sein, die auch schon bei eurer Ankunft gedudelt hat. Irgendwer murmelt was von einem getrockneten Opossum, was das Pärchen aber nicht interssiert, denn das verschwindet ziemlich schnell wieder aus dem Schuppen. Der Trucker bestellt wieder mal ein Bier und sieht nicht mehr so wirklich fit aus. Ihr merkt auch, wie ihr immer beschwingter werdet, aber mit dem steigenden Alkoholpegel steigt auch die Müdigkeit. Trotzdem wird die nächste Runde bestellt, doch als irgendwann ein scheinbar nicht enden wollendes Instrumentalstück aus den Boxen dröhnt, denkt ihr, dass es endlich Zeit wird, an der Matratze zu horchen. Ihr zahlt also, steht auf und verlasst die Kneipe und schlendert zurück zum Motel. Unterwegs denkt ihr, dass die Musik für die Kneipe die richtige Untermalung war, mehr aber auch nicht. Ihr schließt schließlich eure Türe auf, fallt todmüde ins Bett und träumt von Mädchen, Bikern, Bier und Südstaatenrock. Cheers!

Lord Obirah

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