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Lordi - The Arockalypse - Nach Dem Grand Prix

Lordi - The Arockalypse - Nach Dem Grand Prix
Stil: Heavy Rock
VÖ: 03. März 2006
Zeit: 37:29
Label: Drakkar
Homepage: www.lordi.org

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Nachdem die Monsterrocker um den Obermaskenmann nicht nur den Grand Prix de Chanzen souverän für sich entscheiden konnten, sondern sich für den Herbst auch noch für einige Gigs in Deutschland angesagt haben (München-Date: 02. Oktober im New Backstage - merken!), musste ich mir natürlich das aktuelle Werk The Arockalypse nochmals in Ruhe zu Gemüte führen. Zumal die Herren und Dame ja mittlerweile sogar in der "Gala" abgehandelt werden. Das allgemein vorherrschende Urteil zur Scheibe: gut, aber nicht so gut wie die beiden Vorgänger Get Heavy und The Monsterican Dream. Und siehe da, das stimmt. Was jedoch nach wie vor heißt: gut.

Nach einem wunderbaren Intro, das mit einer jäh unterbrochenen Nachrichtensendung über alles plattmachende Untote die Stimmung unzähliger Monster-Invasions-Filme erzeugt (man denke nur mal an die Night/Dawn/Day/Early Afternoon Slight Evening Of The Living Dead-Streifen), empfängt uns ein gut gelaunter Dee Snider als Obermonster, das die Arockalypse ankündigt. Der darauf folgende Opener "Bringing Back The Balls To Rock" liefert gleich das musikalisch stärkste Stück des ganzen Albums, für Lordi-Verhältnisse sauhart, aber natürlich immer melodisch. Nett ist dabei, dass Herr Lordi in einigen Textzeilen seine ganzen Helden zitiert:

"We're the SMF with metal hearts
Got love machines, we're breaking the law
We've got the looks that kill
We're the youth gone wild
We're the creatures of the night"

- keine Punkte für die Lösung, aber hier wird klar, warum die schönste Beschreibung für dieses Phänomen immer noch ist: "Gene Simmons' missratene Enkel". Die nächsten Nummern "The Deadite Girls Gone Wild" und "The Kids Who Want To Play With The Dead" schwenken dann auf eine eher allgemeinverträglichere Richtung ein, bieten also schönen, melodischen Hard Rock irgendwo zwischen Accept, Kiss, AC/DC und anderen Größen, begleitet von Herrn Lordis behaglichem Grunzen. Die zweite Single-Auskopplung "Who's Your Daddy?" bot sich nach dem Grand Prix Erfolg wohl am ehesten als Fortsetzung für Unkundige an, mit einem sehr schönen Refrain und einem sehr gewagten Text. Der Kracher "Hard Rock Halleluja" nutzt sich auch nach all dem medialen Hype überraschenderweise nicht ab, sondern dampft immer noch fröhlich aus den Boxen. Eine weitere Hommage an ihre Idole liefern Lordi mit "They Only Come Out At Night", wo Udo Dirkschneider himself wieder mal keift wie ein beleidigter Fünfjähriger. Danach allerdings geht's leider mit der kompositorischen Qualität etwas abwärts - ein paar Songs weniger hätten dem Gesamteindruck gut getan. Zuweilen hat man den Eindruck, dass aus jeder halbwegs brauchbaren Idee ein eigener Song geschustert wurde. Das tut aber dem doch angenehmen Ganzen keinen allzu großen Abbruch.

Fazit: wer 2002 bei der Tour als Nightwish-Support meinte, Lordi seien eine Eintagsfliege, die auf Schock und Überraschung setzen, hat sich getäuscht. Und das bürgerliche Interesse nach ihrem Grand Prix Sieg, das sich in einer hohen Chart-Platzierung äußerte, werden sie auch überstehen. Dann gehören sie wieder uns.

Holgi

5 von 6 Punkten

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