Review
Purified In Blood - Reaper Of Souls
VÖ: 28. April 2006
Zeit: 44:05
Label: Alveran Records
Homepage: www.xpurifiedinbloodx.com
Trotz oder gerade wegen ihrer jungen und unbeschwerten Art haben Purified In Blood in ihrer genauso jungen Karriere schon einiges erreicht, denn den norwegischen Zoom-Wettbewerb für Nachwuchsbands und die Auszeichnung als "Beste Live-Band" bei den ebenfalls norwegischen Alarm Awards gewinnt man wohl nicht ohne weiteres.
Die jungendliche Unbeschwertheit merkt man Reaper Of Souls auch vom Fleck weg an, die Jungs um die beiden Sänger Glenn Reaper und Hallgeir Enoksen gehen herzlichst unbeschwert zu Werke, was den Songs sicherlich zu Gute kommt. So feuern die Nordlichter zehn ziemlich fiese Songs in des Hörers Gehörgänge, wobei sich die Lieder vornehmlich durch Riffs, Riffs und nochmals Riffs auszeichnen, die mit slayeresken Soli angereichert und mit dem ein oder anderen Schuss Melodie abgeschmeckt werden. Auch das zur Zeit sehr beliebte Element Hardcore findet sich hier sehr oft wieder. Das Tempo auf Reaper Of Souls ist durch die Bank ziemlich hoch, aber trotzdem hat man zur Auflockerung nicht vergessen, diverse Breaks einzubauen, die die Geschwindigkeit drosseln und in groovige Moshparts übergehen. Allerdings weiß man nach dem dritten Song genau, wann sich so ein Teil im Lied wieder finden wird. Vorhersehbar also.
Gesangstechnisch fährt man zweigleisig, zum Großteil kreischt man wie eine Mischung aus Alexi Laiho und Angela Gossow, welcher der beiden Sänger das macht, kann ich nicht identifizieren, zum anderen hört sich die zweite Stimme ein wenig dunkler an und erinnert immer wieder an die Background- und Zweitstimme auf alten Children Of Bodom Alben.
Die Schlagzeugarbeit ist nicht sonderlich mitreißend und beschränkt sich meist auf simple Thrashrhythmen oder Doublebassgeknatter, was auf Dauer nicht sonderlich inspiriert wirkt. Auch die Songs an sich sind trotz hohem Härtegrad nichts weiter als solider Durchschnitt von der Stange, denn wenn man Reaper Of Souls an einem Stück durchhört, hat man das Gefühl, entweder einen einzigen langen Song oder zehn Mal den gleichen Song mit leichten Variationen gehört zu haben. Einen sogenannten Überhammer sucht man ebenfalls vergeblich. Purified In Blood können sicherlich spielen und haben noch mächtig Feuer im Arsch, aber sauer verdientes Geld würde ich dafür nur nach ausführlicher Testphase hinlegen.
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