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Babylon Mystery Orchestra - The Great Apostasy: A Conspiracy Of Satanic Christianity

Babylon Mystery Orchestra - The Great Apostasy: A Conspiracy Of Satanic Christianity
Stil: Sakraler Gothic Hard Rock
VÖ: April 2006
Zeit: 58:14
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.babylonmysteryorchestra.com

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Soso. Orchester. Eine kleine Übertreibung gleich zu Beginn, hält man sich vor Augen, dass dieses Orchester nur aus einem einzigen Mann besteht. Besagter Herr, Sydney Allen Johnson genannt, zeichnet sich nicht nur für Songwriting und Arrangements verantwortlich, sondern hat so nebenbei auch noch jedes Instrument selbst eingespielt. Die Töne und Melodien, die er diesen Instrumenten entlockt, lassen sich am ehesten dem Hard Rock zuordnen, wobei eine starke Schlagseite zum Gothic Rock hin unüberhörbar ist. Düster, depressiv und atmosphärisch dicht kriechen die Lieder aus den Boxen. Dumm nur, dass die Produktion nicht genug Saft hinter die Arrangements packen kann (vor allem bei den Drums), so dass die elf Tracks des Albums stellenweise doch recht kraftlos klingen.

Das wirklich Interessante an dieser ganzen Geschichte hier ist aber nicht die Musik an sich. Vielmehr lohnt sich ein Blick auf das anspruchsvolle textliche Konzept. An dieser Stelle sollte ich vielleicht noch vorwegschicken, dass es sich bei Babylon Mystery Orchestra um eine christliche Band handelt. Eine christliche Band, die sich zwar mit christlichen Aspekten und Werten beschäftigt, hier aber nicht unbedingt erwartete Wege einschlägt. So auch auf The Great Apostasy. Johnson schlägt einen großen Bogen und spinnt dabei die Geschichte einer christlichen Kirche, die seit ihrer Gründung von satanischen Kräften infiltriert, manipuliert und unterwandert wird. Er erzählt von pädophilen Priestern sowie machthungrigen und geldgierigen Fernsehpredigern, fordert die Kirche auf, dem entgegen zu treten und verlangt von den Christen dieser Welt die Augen zu öffnen, für sich selbst zu denken und das Übel, welches im Namen Gottes begangen wird, zu bekämpfen. Seine Botschaft, nämlich dass nicht alles was die Kirche predigt heilig und unantastbar ist, untermauert er damit mit zahlreichen Zitaten alter Philosophen und Schriftsteller (darunter sogar Aleister Crowley).

Vorgetragen wird dies alles mit einer beschwörenden, mal in tiefen, mal in mittleren Tonlagen beheimateten Stimme, die mit einem leichten Echo unterlegt wurde und so einen distanzierten Eindruck aufkommen lässt. Das Ergebnis lässt sich wohl am besten als eine Mischung aus gesprochenen Worten und gregorianischen Chorälen beschreiben. Leider leidet auch der Gesang unter den schon erwähnten Produktionsschwächen. Für meine Verhältnisse klingt er etwas zu dünn und steht zu weit im Hintergrund.

Sieht man von dieser Produktionsschwäche ab, erhält man ein überaus interessantes Stück Musik, welches schon durch sein durchdachtes Textkonzept über einen längeren Zeitraum fesseln kann.

JR

4 von 6 Punkten

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