Review
Warrant - Born Again
Zehn lange Jahre ist es her, dass die Poser Rocker Warrant mit einem Album (Belly To Belly) um die Ecke kamen. Somit ist der Albumtitel Born Again Programm für einen Neubeginn. Allerdings ging dieser Neubeginn nicht ohne Verluste über die Bühne, da sich vor zwei Jahren der charismatische Sänger Jani Lane mal so eben verabschiedet hat. Sein Nachfolger, der auf den Namen Jaime St.James (Black'n'Blue, Keel) hört, hat es von daher nicht wirklich leicht in die großen Fußstapfen zu treten... Also mal sehen was das hier so wird!
"Devils Juice" heißt der Opener der Wiedergeburt und hat gewisse Ähnlichkeit mit "Cherry Pie" und schmeckt wie eine Mischung aus Aerosmith und Guns'n'Roses, guter Anfang! Danach treffen wir auf "Dirty Jack" und die "Bourbon County Line", beides klassische Hardrock-/Sleazerocksongs, die durchaus den Vergleich mit älterem Material wie "Down Boys" und "32 Pennies In A Ragu Jar" standhalten können. "Hell, CA." fällt dann etwas ab, ganz nett aber nix Besonderes. Dafür ist "Angels" dann wieder um ein ganzes Pfund besser! Cooler Song! Im Anschluss daran wird es mit "Love Strikes Like Lightning" rock'n'rollig, hat was von den Engländern Thunder, wenn auch nicht ganz so gut. Mit "Glimmer" folgt die obligatorische Ballade, die typischerweise an die 80er angelehnt ist, und auch ganz ordentlich geworden ist aber nie an ein "Heaven" oder "Sometimes She Cries" heranreicht. "Roller Coaster" dagegen ist richtig gut, hier regieren Energie und Spielfreude pur! Den idealen Gute-Laune-Track liefern Warrant mit dem Thin Lizzy artigen "Down In Diamonds" ab und haben gleich danach mit "Velvet Noose" einen weiteren klassischen Hardrock-/Sleazerocksong am Start. Den Abschluss bilden das groovige "Roxy" und "Good Times", wo der Name schon alles sagt. Für die rock'n'rotzige Produktion ist übrigens Pat Regan (Kiss, Ted Nugent, LA Guns u.a.) verantwortlich.
Neusänger Jaime St.James macht seine Sache doch ziemlich gut, im Vergleich zu Jani Lane hat er eine rauere Stimme, da stellt sich nur noch die Frage wie er mit den alten Songs zurechtkommt.
Fazit: Es ist schön Warrant wieder in Fast Original Besetzung zu hören und auch wenn nicht alle Songs an das Niveau der beiden ersten Alben (an denen Warrant wohl immer gemessen werden) bzw. Übersongs wie "Uncle Tom's Cabin" heranreichen, bleibt zu sagen: Operation gelungen, Patient lebt! Und somit knappe fünf Punkte!
Andi
Vorheriges Review: Twilightning - Bedlam (MCD)