Review
Voodoocult - Jesus Killing Machine
Wenn Karl Moik ankündigen würde, ein Metal-Album aufnehmne zu wollen, würde das vermutlich kein Schwein interessieren. Wenn aber jener Karl Moik plötzlich ein Metal-All-Star-Projekt um sich scharen würde, hätte er vermutlich die Aufmerksamkeit der gesamten hartmetallischen Zunft auf seiner Seite. Ähnliches hat sich vermutlich damals ein gewisser Philip Boa, bekannt durch seine Indie-Pop-Gruppe Voodoo Club, gedacht und sich zusammen mit seinem Voodoo Club Basser Dave "Taif" Ball im Studio verschanzt, um ein Thrash Metal Album aufzunehmen, das die Metalwelt zwar aufhorchen aber nicht umhauen sollte.
Das besondere an Voodoocult war nicht die Tatsache, dass eine Indie-Pop-Ikone ein Metal Album aufgenommen hat, sondern die illustre Gästeliste, die sich wie folgt liest: Hinter der Schiessbude saß kein geringerer als Slayer-Fellverdrescher Dave Lombardo (Slayer, Grip Inc.), die eine Hälfte der Gitarrenfront bildeten Waldemar Sorychta (Grip Inc. und Produzent verschiedener Bands) und Gabby Abularach (Cro-Mags), die andere Hälfte wurde durch Mille Petrozza (Kreator) und Mr.Death-Metal-Himself Chuck Schuldiner (R.I.P) komplettiert.
Das Ergebnis war schliesslich ein gelungenes Thrash Album, das die ganze Palette von Knüppelsongs ("Killer Patrol", "Metallized Kids") über Mid-Tempo-Banger ("Blood Surfer City", "Bitchery Bay") bis hin zu langsameren Nackenbrechern ("Jesus Killing Machine", "Albert Is A Headbanger") abdeckte und auch mit Klischees nicht geizte, was man an den Songtiteln und den zugehörigen Texten mehr als nachvollziehen kann.
"Jesus Killing Machine" ist wie gesagt kein Meilenstein der Thrash-Historie, aber ein qualitativ gutes Album, das man zwischendurch immer wieder mal gerne aus dem Regal holt und in den CD-Player packt.