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Solstafir - Masterpiece Of Bitterness

Solstafir - Masterpiece Of Bitterness
Stil: Pagan Metal
VÖ: 13. Januar 2006
Zeit: 70:24
Label: Spikefarm Records
Homepage: www.dordingull.com/solstafir

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12 lange Jahre beglückt die isländische Gruppe Solstafir ihre Fans nun schon mit regelmäßigen Veröffentlichungen. Sonderlich vom Glück verfolgt waren sie in dieser Zeit allerdings nicht. Mit der 2002er Scheibe I Blodi Og Anda hätte man schon den Durchbruch schaffen können, aber leider ging das damalige Label sang- und klanglos unter und ließ die Band im Regen stehen. Ein echter Isländer steckt in solch einer Situation aber nicht den Kopf in den kalten Sand, sondern begibt sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause. Dieses wurde nach einer langen Durststrecke schließlich in Spikefarm Records gefunden. Am 13. Januar ist es nun soweit und sieben neue Kompositionen werden unter dem Titel Masterpiece Of Bitterness auf die Menschheit losgelassen.
Stilistisch sind die Isländer sich mit ihrem neuesten Werk treu geblieben. So erwartet den Hörer auch dieses Mal ein Ausflug in die Welt der nordischen und heidnischen Mythen in einem melancholischen Musikgewand, welches sich am ehesten noch als Pagan-Metal mit kleineren Gothic und Progressiv Einflüssen beschreiben lässt. Als groben Vergleich könnte man auf Primordial, jüngere Bathory oder auch Moonsorrow Scheiben verweisen, wobei dies die Sache nur sehr rudimentär trifft.

Die ganze Klangvielfalt Solstafirs wird schon im 20minütigen Opener "I Myself The Visionary Head" deutlich. So treffen harte Passagen auf minutenlange, ruhige, psychedelische Zwischenspiele, die einerseits zum Träumen einladen, auf der anderen Seite aber auch viel Aufmerksamkeit erfordern, da ansonsten zu viel von der tiefgründigen Musik verloren geht. Auch in den nachfolgenden Titeln lassen die Isländer die unterschiedlichsten Emotionen und Stimmungen perfekt miteinander verschmelzen und erschaffen so Lieder, die der Heimat der Band gleichen: mal eisig und stürmisch wie der frostige Polarwind, mal ruhig und einladend wie die wenigen grünen Ebenen der Insel, dann wieder hässlich und kalt wie die zerklüfteten Gletscherlandschaften. Bei all der Vielfalt der Songs und den teils vertrackten Strukturen ist die Eingängigkeit aber nicht komplett auf der Strecke geblieben. Und auch wenn die einzelnen Lieder nicht gleich aufs erste Mal zünden, so animieren sie spätestens beim dritten Durchlauf zum kräftigen Kopfnicken.

Warum dann also kein Feuerteufelchen oder zumindest der Daumen-Smiley unter diesen Zeilen steht, fragt ihr euch? Dies liegt daran, dass ich vor allem in den beiden überlangen Titeln "I Myself The Visionary Head" und "Ritual Of Fire" einen durchgehenden Spannungsbogen vermisse. So tendieren gerade diese beiden Songs dazu, sich in den ruhigen Teilen zu verlieren und dem Hörer zu entgleiten. Dies soll jetzt aber niemanden abschrecken, denn wenn man gewillt ist, über dieses kleine Manko hinweg zu sehen, erhält man eine kleine Pagan-Perle, mit der man viele schöne Stunden verbringen kann.

JR

4 von 6 Punkten

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