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Cryptopsy - Once Was Not

Cryptopsy - Once Was Not
Stil: Death Metal
VÖ: 17. Oktober 2005
Zeit: 49:47
Label: Century Media
Homepage: www.cryptopsy.net

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Fünf Jahre sind wirklich eine verdammt lange Zeit. Für viele Bands zu lange, um noch annähernd relevant zu bleiben. Für einige wenige Bands genug Zeit, sich zu gründen und wieder aufzulösen. Für Cryptopsy sind fünf Jahre aber scheinbar gerade mal lang genug, um nach ewigem Getoure und einer Livescheibe endlich mit einer neuen Platte ausm Arsch zu kommen. Once Was Not nennt sich der Nachfolger zum nach wie vor nicht ganz unumstrittenen, weil vielen Fans viel zu chaotischen 2000er Album ...And Then You'll Beg, und wieder sind die Kanadier in ihrer Entwicklung nicht stehengeblieben, weder musikalisch noch im Hinblick auf das Lineup. Neben Sänger Martin Lacroix (der das Pech hatte, zwischen zwei Alben zur Band zu stoßen und wieder rauszufliegen) räumte auch Gitarrist und Gründungsmitglied Jon Levasseur seinen Schreibtisch. Zur Freude vieler Anhänger der frühen Alben Cryptopsys kam Exsänger Lord Worm wieder zurück.
Musikalisch wagt die Band erstmals einen Schritt zurück, wenn auch nur einen kleinen. Weg vom stellenweise viel zu wirrem Sound der letzten Platte, hin zur etwas entspannteren "Whisper Supremacy". Aber Cryptopsy wären nicht Cryptopsy, wenn es hier schon aufhören würde. Der Trubel um diverse Neo-Hardcore Bands scheint an der Truppe nicht ganz spurlos vorübergegangen zu sein, ab und an wird man ganz massiv auf beispielsweise Dillinger Escape Plan-artige Einflüsse stoßen. Der Stil hat sich dadurch zwar nicht komplett geändert, den kontrolliert chaotischen und wilden Death Metal Cryptopsys kann man immer noch als eben diesen erkennen, aber es klingt halt...anders. Moderner.
Im krassen Gegensatz zum veränderten, aber immer noch druckvollem Sound steht Lord Worms Gesangs"leistung". Der Mann, der auf Blasphemy Made Flesh und None So Vile noch mit unverschämt tiefem Gebell glänzte, ist scheinbar alt geworden. Sehr alt. Statt Growls gibt es auf Once Was Not nur noch heiseres Gekeife ohne Druck und ohne Eier. Ganz, ganz traurige Vorstellung. Vor dem Hintergrund, dass sich manche Leute jahrelang über den hardcorelastigen, aber verdammt druckvollen Gesang von Exmitglied Mike DiSalvio ausgekotzt haben, wirkt das Ganze nur noch trauriger. Mit ordentlichen Vocals hätte das Album noch ein ganzes Stück besser werden können...
Cryptopsy anno 2005 haben mich als Fan zuerst überrascht, dann verärgert, dann jedoch überzeugt. Die neuen, modernen Einflüsse sind zwar ungewohnt, aber passen sich Cryptopsys Sound gut an, und über Lord Worms tragischen Abstieg in die Vocal-Kreisliga (irgendwo hab ich hierzu den unsterblichen Kommentar "klingt als ob deine 14jährige Schwester versucht zu growlen" gelesen...) wird man auch irgendwie hinwegkommen.
Nicht das, was ich erwartet hätte, aber trotzdem gut und auf jeden Fall eingängiger als das letzte Werk.

Erinc

5 von 6 Punkten

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