Review
Nightmare - The Dominion Gate
VÖ: 04. November 2005
Zeit: 65:33
Label: Regain Records
Homepage: www.nightmare-metal.com
Muntere 25 Jahre (die Bandgründung war 1975) sind die Franzosen Nightmare nun schon am Musizieren und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass The Dominion Gate mein erster Kontakt mit diesen "Oldies" ist. Warum die Band bisher spurlos an mir vorbeigezogen ist, war mir nach den 65 Minuten Spielzeit dann aber auch klar, denn geboten wird solider, melodischer Power Metal, der zwar von sehr fähigen Musikern dargeboten wird, bei mir aber so gar nicht zünden will.
Das Stirnrunzeln beginnt bereits bei den Songarrangements und Melodien, die im Laufe der Zeit etwas uninspiriert wirken. Dies hat zur Folge, dass den Hörer immer öfter ein Das-habe-ich-doch-gerade-schon-gehört-Gefühl beschleicht und die einzelnen Lieder sich nicht mehr groß unterscheiden lassen. Auch mit dem Gesang von Frontmann Jo Amore kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Ob das nun an seinem Akzent liegt, der an vielen Stellen doch sehr von der Musik ablenkt oder an der Tatsache, dass er sich oft in einer leicht monotonen Tonlage bewegt, darüber lässt sich streiten. Der löbliche Ansatz der Band das urtypsche Power Metal Klanggewand mit unterschiedlichen Elementen aufzulockern, gelingt leider ebenfalls nur im Ansatz. Vor allem die theatralisch-bombastischen Choräle neigen dazu, überladen und überdramatisch zu wirken. Auch die oft verwendeten weiblichen Vocals sowie die zum Ende des Albums hin zunehmenden Growls verlieren mit zunehmender Zeit ihren Reiz. Somit bleiben von den erwarteten Power Metal Hymnen "nur" durchschnittliche Songs, denen es an zündenden Ideen fehlt.
Bleibt festzuhalten dass Nightmare mit The Dominion Gate ein routiniert eingespieltes Album vorlegen, welches von der technischen Seite gesehen über jeden Zweifel erhaben ist. Leider gilt dies nicht für das Songwriting. Was unter dem Strich stehen bleibt ist ein durchschnittliches Album, welches sich auf dem Markt schwer wird behaupten können.
JR