Review
Ministry - Animositisomina (Dual-Disc)
VÖ: 28. November 2005
Zeit: 53:57
Label: Silverline Records
Homepage: www.ministrymusic.org
Ministry gehören definitiv zur den Vorvätern der Industrialbewegung und haben mit The Mind Is A Terrible Thing To Taste (1989) und Psalm 69 (1992) zwei Klassiker der Szene geschaffen, an denen sich auch heute noch Bands aus diesem Genre messen lassen müssen. Vor allem letzteres Album stellt einen Meilenstein an maschineller Kälte, fiesen Riffs und aggressiver Atmosphäre dar, den selbst Al Jourgensen und Paul Barker nicht mehr erreichen konnten. Stattdessen versumpften Ministry in Drogen und brachten immer wirrere und abgefahrenere Alben auf den Markt, die immer stärker in die Noise-Richtung tendierten und immer weniger Zuhörer fanden.
Bis man mit Animositisomina 2003 wieder der alten Stärke gewahr wurde, die Drogen in den Griff bekam und ein fieses Album auf den Markt brachte, das teilweise wieder an den Klassiker Psalm 69 anknüpfen konnte. Hier gab es wieder die Vollbedienung an kalten maschinellen Drums, an fiesen Riffattacken wie beim Opener "Animosity", der in bester "N.W.O"-Manier aus den Boxen fegt. Nicht weniger fies und brutal und das trotz reduziertem Tempo sind die folgenden "Unsung", "Piss" und "Lockbox", die ebenfalls keine Gefangenen machen. Etwas "entspannter" wird es schließlich bei "Broken" und "Shove", die beide atmosphärischer ja fast schon poppig ausgefallen sind wie auch der Rest der Songs, der nicht mehr an das Aggressionsniveau der ersten vier Songs anknüpft aber trotzdem unverwechselbar Ministry ist.
Auf der jetzt erschienenen Dual-Disc gibt es neben der CD-Ausgabe des Albums auf der DVD-Seite einen fetten 5.1-Surround Mix der Songs, der nochmal mächtig auf die Lauscher haut, ebenso wie Behind The Scenes Material, Fotos und weiteres Material zur Band, so dass der geneigte Zuhörer nicht nur akustisch sondern auch optisch einiges entdecken kann. Sehr feine Sache!
Ohne Wertung
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