Review
Hellsaw - Spiritual Twilight
Das hier richtet sich eindeutig an die Fraktion der Schwärzesten unter den Black Metallern. Die ersten Töne von Spiritual Twilight ließen mich erstaunt aufhorchen, irgendwie erinnerte mich das Ganze ein wenig an die Satyricon/Enslaved Split The Forest Is My Throne/Yggdrasil. Klirrendkalte Schrammelgitarren, polternde Drums zwischen langsamen Passagen und schnellen Blast Beats und keifender hasserfüllter Gesang, der hervorragend zur düsteren Atmosphäre und zu den dezent eingewebten Melodien passt.
Auch wenn der rohe ungezügelte Charakter dieser Scheibe zunächst aufhorchen lässt, so schleicht sich ziemlich schnell Gevatter Langeweile in die Kompositionen des Schweizer Duos Aries (voc., b.) und Svart (dr.) ein. Manche Passagen sind zu lang und werden zu oft wiederholt, andere dagegen hätten es verdient, ein, zwei mal mehr hinter einander gespielt zu werden und die Individualität der Songs geht auch recht schnell flöten. Dadurch hat man nach gut der Hälfte der Spielzeit alles Wichtige gehört und neigt nach spätestens 45 Minuten dazu, die Stopp-Taste zu betätigen. Schade, denn gute Ansätze sind durchaus vorhanden und mit strafferem, akzentuierterem Songwriting dürften Hellsaw sicherlich noch für Gesprächsstoff sorgen. So aber erfreut Spritiual Twilight wohl nur Puristen, die sich alles ins Regal stellen.
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