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Nashville Pussy - Get Some

Nashville Pussy - Get Some
Stil: Hard Rock
VÖ: 26. September 2005
Zeit: 40:08
Label: SPV
Homepage: www.nashvillepussy.com

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Es gibt bei From Dusk Till Dawn einen Moment, in dem das Ganze weg vom knallharten Gangsterreißer geht und hin zum fröhlichen Vampirkillerstreifen kippt. Dann nämlich, als sich die Protagonisten der Kneipe nähern, in der sie von der Dämmerung bis zum Morgengrauen aushalten werden: dem Titty Twister. Bevor sich die Pforten öffnen, offeriert ein Impresario allerdings einen Hinweis auf die kommenden Attraktionen: "Come in, pussy lovers! We got big pussy, black pussy, smelly pussy..." - er kommt so geschätzterweise auf hundert Arten, aber Nashville Pussy vergisst er, obwohl ungefähr die gleiche Komplexität des Humors vorherrscht: "dirty, vulgar and very direct", so beschreiben die Amis selbst ihren Stil. In anderen Worten: korrekter Schweinskrams, über den wir mit 15 schon gekichert haben. Die Formation um das Ehepaar Blaine Cartwright (Gesang, Gitarre) und Ruyter Suys (Gitarre) treibt schon seit Jahren ihr Unwesen, unterstützt von Karen Exley am Bass und Jeremy Thompson an den Drums.
Mit feinsinnigen Veröffentlichungen wie die bezeichnend betitelten Let Them Eat Pussy oder Say Something Nasty zementierten sie ihren Ruf als Vorreiter des "Raunch and Roll", also als Rocker mit Jugend-Zeltlager-Texten - wobei das nicht heißt, dass hier musikalischer Stumpfsinn geboten wird: ihre 99er-Single "Fried Chicken And Coffee" ergatterte immerhin eine Grammy-Nominierung in der Kategorie Beste Metal Performance.

Auf Get Some ändern die Rabauken aus Nashville ihre Formel um keinen Deut: es herrscht blues-beeinflusster Gradeausrock vor, der musikalisch irgendwo zwischen ZZ Top und 70er-Jahre-AC/DC zu Hause ist, während Ponderosa-Boss Cartwright sangestechnisch als astreines Double von Alice Cooper durchgehen könnte. Erklärtes Ziel bei Get Some (noch so ein tiefsinniger Titel) war es, "the ultimate Rock'n'Roll party record" zu kreieren. Üblicherweise verbirgt sich hinter solchen Aussagen immer Bedenkliches, aber hier geht die Rechnung voll auf. Diese Scheibe macht Spaß von vorne bis hinten, die Gitarren feuern ein Blues-Riff nach dem anderen raus, und der Fuß kann gar nicht anders als mitzuwippen. Das rockt, das rauncht, das bringt Laune und jede Party in Schwung. Dabei schadet es natürlich nicht, wenn ein krachiges Cover des alten Ike & Tina Turner-Heulers "Nutbush City Limits" mit an Bord ist, und auch die Gastauftritte von Rick Richards (Georgia Satellites) und dem ehemaligen Rosenkanonier Izzy Stradlin stehen der Scheibe gut zu Gesicht.

Einzelne Songs hervorzuheben ist nicht nötig: wenn man in der Stimmung für gute Laune-Rock mit ganz massivem Dreckfaktor ist, dann kann Get Some auf Dauerrotation gehen. Vielleicht hätte anstelle von Tito & Tarantula eben Nashville Pussy im Titty Twister spielen sollen. Das hätte dem Türsteher gefallen. Und die Band hätte sich nicht in Vampire verwandelt. Vielleicht.

Holgi

5 von 6 Punkten

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