Review
Occurrence - Winter Of Souls
Ja ja... Power Metal ist schon eine schlimme Sache. So schlimm, dass man extra darauf hinweisen muss, genau diesen nicht zu spielen. Dumm nur, wenn man dann aber doch genau das tut. Oder wie sollte man rifforientierten Metal mit melodischen Gesang und dezenten Progressive Einschlag, der irgendwie an Savatage mit einem Schuss Iced Earth erinnert, denn sonst nennen?
Allerdings stelle ich mir die Frage, wieso sich die vier Jungs und das Mädel aus Berlin von einer Musikrichtung distanzieren wollen, die sie mit solch abgebrühter Kaltschnäuzigkeit runterzocken. Nimmt man die eingängigen Stampfer "At The Edge", "The Mirror" und "Winter Of Souls" fühlt man sich schon irgendwie an Savatage zu Magellan Zeiten erinnert, wofür nicht zuletzt Sänger Michael Leisker, der wie eine Mischung aus Zak Stevens und John Olivia klingt, verantwortlich ist. Sowohl das gesamte Songwriting als auch das dynamische Riffing der Gitarreros Volker Branding und Martin Ebert (der die Band mittlerweile aus persönlichen Gründen verlassen hat) verstärkt diesen Eindruck zusätzlich. Dass die Berliner auch anders können, zeigen sie mit "Where Trees Will Grow". Hier kommt eine andere, etwas verspieltere und melodischere Seite des Fünfers zum Tragen, wobei vor allem die ruhigen Passagen und der geniale Refrain zu gefallen wissen. Auch der Sound ist für eine Demoproduktion überraschend knackig geworden. Das Einzige, was mir wirklich fehlt sind die Songtexte im Booklet.
Alles in Allem handelt es sich bei Winter Of Souls um einen recht schmackhaften Appetizer auf die folgenden Taten aus dem Hause Occurence, an dem es nicht viel zu meckern gibt. Besucht einfach einmal die Bandhomepage, testet die Soundfiles an und denkt ernsthaft über einen Erwerb des Silberlings nach, der für 4 Euro zzgl. Porto erhältlich ist. Falsch macht ihr dabei sicher nichts.
JR
Ohne Wertung