Review
Setherial - Endtime Divine
"Black Metal muss scheisse klingen und es reicht, wenn die Musiker ihre Instrumente richtig rum halten können, alles andere ist untrue und kein BM!"
Wer so oder so ähnlich denkt, braucht gar nicht weiterlesen, denn Setherial spielen krachenden Back-To-The-Roots-Black-Metal, der mit diesem Klimper-Krach-Klirr-Proberaum-Soundgebräuen überhaupt nix am Hut hat.
Die inzwischen vierte Veröffentlichung der schwedischen Schwarzheimer hat zwar einige Zeit, ca. vier Jahre auf sich warten lassen, aber in diesem Fall hat sich das Warten durchaus gelohnt.
Endtime Divine ist druckvoll und klar in Szene gesetzt und genügt den höchsten Ansprüchen schwarzer Musikkunst. Dabei hat man sich nicht unmassgeblich von Szenegrößen wie Dissection oder Naglfar beeinflussen lassen, ohne diese jedoch zu kopieren und spielt auch in technischer Hinsicht fast auf deren Niveau. Die Songs erreichen aber nicht ganz die Komplexität der Kompositionen oben genannter Bands, was die Platte insgesamt eingängiger und leichter zugänglich macht. Der Vergleich mit Naglfar liegt auch vor allem deswegen nahe, da Naglfar-Fronter Wrath mit seinem "Goldkehlchen" dazu beigetragen hat, diesen Silberling gesangstechnisch zu veredeln.
Mit Endtime Divine nähern sich Setherial wieder mehr ihrem Debut-Album Nord an, sprich hier wechseln sich schnelle und langsame Passagen wieder einigermassen gleichberechtigt ab, im Gegensatz zu ihrem Zweitling Lords Of The Nightrealm, auf dem vornehmlich pure Raserei vorherrschte.
Setherial haben mit dieser Scheibe ein verdammt gutes und qualitativ hochwertiges Album eingespielt, das Vergleiche mit anderen Hochkarätern in diesem Genre nicht zu scheuen braucht und das sich trotz gutem Sound jederzeit zu den Wurzeln des schwedischen Black Metals bekennt.