Review
Blind Alley - Infinity Ends
Entstanden sind Blind Alley Mitte der 90-ger aus einer schwedischen, lokal recht erfolgreichen Combo namens Fortune. Musikalische Erfahrung kann man den Herren Olsson, Dimberg und Glans also nicht absprechen.
Was einem auf diesem Album geboten wird, ist routiniert vorgetragener, zugegebenermaßen recht poppiger und radiotauglicher Classic Rock der alten Schule - mehr ist eigentlich nicht zu sagen. Fast zwangsläufig drängen sich hier Vergleiche mit so illustren Namen wie Kansas, Whitesnake oder auch Magnum auf. Leider erreichen Blind Alley zu keiner Zeit die Klasse dieser Bands. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, schliesslich handelt es sich hier erst um die zweite Veröffentlichung des Dreiers aus Schweden (das Debut "On The Way" erschien 2001 auf mp3.com) - Potential dafür ist auf jeden Fall reichlich vorhanden. Songs wie "All Figured Out", "Here Comes The Heartache", "Hunter", oder "Payback Time" sind echte Hinhörer und lassen für die Zukunft von Blind Alley Gutes hoffen.
Der klare, mehrstimmige Gesang, die gut eingesetzen Choräle, schnörkelloses Songwriting und nicht zuletzt ein schmucker Keyboardsound bringen doch ein wenig Abwechslung mit sich und lassen Blind Alley aus dem musikalischen Veröffentlichungseinheitsbrei der heutigen Zeit hervorstechen. Das dumme ist halt, das man nach mehreren Durchläufen nichts wirklich neues mehr entdecken kann - irgendwie war das alles schon mal da - und sich dadurch dann leider doch eine gewisse Langeweile breit macht. Als Hintergrundmucke oder für einen ruhigen geselligen Abend ist diese Scheibe dennoch allemal tauglich. Wenn die ganze Sache in Zukunft rockiger und etwas eigenständiger gestaltet wird und nicht nur so vor sich hinplätschert, könnt ich mich mit dieser Combo wirklich anfreundenÂ…
Summa Summarum: AOR-Freunde können ruhig mal reinhören - enttäuscht werden sie wohl nicht sein. Alle anderen suchen sich besser was anderes.
JR
Vorheriges Review: Ambrossia - Pressorce Through Spate