Review
Limbogott - One Minute Violence
VÖ: 31. Januar 2005
Zeit: 49:50
Label: Tiefdruck Musik
Homepage: www.limbogott.de
Limbogott, also wenn der Name mal nicht abschreckend ist für einen Metaller, dann weiß ich ja nicht. Bei mir erweckt das Erinnerungen an so Sachen wie Mambo Kurt oder ähnliches und damit nicht gerade tiefe Zuneigung.
Aber Namen täuschen nicht selten und auch im vorliegenden Fall sollte man sich davon keine Angst einjagen lassen. Stattdessen sollten all diejenigen die Ohren aufsperren, die Bands wie Nine Inch Nails, The Prodigy, Marylin Manson, Ministry bzw. White Zombie verehren. Denn Limbogott packen auf One Minute Violence die große Elektroklatsche aus, packen ein deftiges Pfund Metal hinzu und feuern volles Rohr 17 Industrial Metal Granaten ins Volk. Limbogott sind aber weit davon entfernt eine bloße Kopie einer der obigen Bands zu sein. Klar, Paralellen sind immer vorhanden, sei es bei den Riffs, bei den synthetischen Sounds oder auch beim Gesang, den sich im übrigen zwei Herren teilen, die verzerrtes aggressives Shouting und cleanen Gesang gleichberechtigt darbringen. Aber im Endeffekt kochen Limbogott ihr eigenes verdorbenes Süppchen. Dabei strotzen die Songs nur so vor Ideen, das fängt wie erwähnt beim Gesang an, geht bei den harten Gitarrenriffs weiter und findet in komplexen Elektro- und Drum'n'Bass-Grooves seinen Höhepunkt. Dadurch schießt man aber auch ab und an über das Ziel hinaus und gleitet in ein teils wirres Soundgebräu ab, das man nur noch schwer nachvollziehen kann.
Wer sich aber davon nicht abschrecken lässt und gut mit den genannten Bands kann, sollte dem deutschen Elektro Industrial Metal-Nachwuchs eine Chance geben. Den großen Wurf in Form eines herausstechenden Übersongs haben Limbogott hier zwar noch nicht abgeliefert, aber eine Scheibe, die durchgehend auf hohem Niveau angesiedelt ist und bei der kein Song so richtig abfällt.
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