Review
Commander - Angstridden

Nach sechsjähriger Albumpause meldet sich das Münchener Death-Metal-Urgestein Commander zurück und setzt mit Angstridden seinen gewohnt brachialen Kurs fort. Dabei heißt wohl die Devise: bloß nicht zu komplex, dafür unbeirrt geradeaus marschieren und den Hörer möglichst effektiv in die Magengrube treten. Commander wechseln gerne die Gangart innerhalb ihrer Songs und schwenken von Blastbeats hin zu groovenden Moshparts oder ruhigen Einschüben und garnieren das ganze mit archaischen Melodien, die dann ganz gerne auch mit der Akustikklampfe inszeniert werden.
Der Opener und Titeltrack liefert die Blaupause für die beschriebene Herangehensweise: da wird zunächst mit maximaler Brutalität geblastet, ehe man die Mähne kreisen kann. Dann ein beinaher Stillstand, der zum monströsen Refrain überleitet, gemacht um die Fäuste in den Himmel zu recken und mitzugrölen. Am Ende liegt die Stärke der Band natürlich schon im Midtempo-Bereich, was besonders viel Freude bereitet, wenn sich auch noch greifbare Melodien ins heftige Geschehen mengen. Man nehme "Deviate From Our Vision" oder "Scaremongers", welche sicherlich zu den bisherigen Highlights im Schaffen der Band gerechnet werden können.
Mit einer fetten Produktion ausgestattet verfehlen die zehn Stücke ihre Wirkung nicht. Wer auf Death Metal der alten Schule ohne überflüssige Schnörkel steht, sollte Commander Gehör schenken. Aha-Erlebnisse oder Bewusstseinserweiterungen darf man dabei zwar nicht erwarten, allerdings liefert wenigstens der Rausschmeißer mit seinem Growl-Chor und annähernd klar gesungenen Passagen am Ende so etwas wie eine kleine Überraschung.