Review
Savage Blood - Wheel Of Time
Harte Riffs, hymnische Melodien und ganz viel Schwermetall, das dazu einlädt mit empor gestreckter Faust vor der Bühne so richtig abzurocken! Savage Blood sind tief in der Tradition des Heavy Metals verankert, klingen aber kein bisschen altbacken, wie uns nun der zweite Longplayer Wheel Of Time vor Augen führt. Mit dem treibenden Opener "Battle Cry" und den beiden folgenden Nummern "Warriors Of The Fortress" und "Oblivion" hat der Osnabrücker Fünfer ein paar heiße Eisen im Feuer, die in Punkto Härtegrad und Melodie an die Kollegen von Brainstorm erinnern. Tatsächlich verfügt Frontmann Peter Diersmann auch über eine ähnliche Klangfarbe wie Andy B. Frank, was den Vergleich noch näher legt.
Fans von scharf geschliffenem Stahl werden wenig traurig darüber sein, dass Savage Blood für balladeske Töne nicht zu haben sind. Die vom Label proklamierten Anteile an Thrash Metal muss man allerdings auch mit der Lupe suchen und wird - mit etwas Fantasie - wohl am ehesten gegen Ende des Drehers fündig. Dort drückt "Lord Of The Dark" mit gedrosselter Taktung extra heavy durch die Membrane und "Lost Memories" überrascht mit einer beinharten Knüppelpassage vor dicken Gitarrenwänden, die schließlich in ein hübsches Twin-Gitarren-Duell überleitet. Ans Ende mit dem Titeltrack noch einen amtlichen und ebenfalls ganz schön deftigen Headbanger gestellt und fertig ist der Brocken Schwermetall, der sich sämtliche und wünschenswerte Ecken und Kanten bewahren konnte!
Bei all den Qualitäten, die man der Band attestieren kann, scheint jedoch selbst den stärksten Tracks noch jenes letzte Puzzleteil zu fehlen, das einen guten Song in einen zeitlosen Gassenhauer verwandelt. Es ist also noch etwas Luft nach oben, daher zunächst "nur" vier Punkte. Die Band sollte man aber definitiv im Auge behalten, denn wenn Savage Blood besagtes Puzzleteil gefunden haben, darf man sich auf einen gehörigen Einschlag gefasst machen!
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