Review
Grimner - Urfader
VÖ: 18. November 2022
Zeit: 54:47
Label: Despotz Records
Homepage: www.grimnerband.com
Während sich gerade Szene-Veteranen wie Thyrfing oder Einherjer zunehmend düsterer und ernster Musik bedienen, um ihrer Wikinger-Vorfahren zu gedenken, gehen die Newcomer von Grimner die Sache doch einen Tick anders an. Auf ihrem dritten Album Urfader setzen die Schweden nämlich auf einen hochmelodischen und zumeist auch gut gelaunten Mix aus Heavy, Folk und Death Metal, der von lieblichem Flötenspiel und anderen traditionellen Instrumenten begleitet wird. Das Resultat klingt glatt, als hätte man frühe Vintersorg-Alben mit essentiellen Tracks von Ensiferum und Falconer in einen köchelnden Met-Kessel geworfen und ordentlich verrührt!
Bei Grimner wird ausschließlich in der schwedischen Landessprache gesungen, während harsche Growls auf angenehmen und kraftvoll vorgetragenen Klargesang treffen. Schließlich verschaffte die Pandemie der Band die nötige Zeit, um ausgiebig an ihren Songs zu feilen, sodass die Schweden mit Urfader nun ein reifes und durch die Bank überzeugendes Album an den Start bringen konnten. Sich aus den elf Nummern ein paar Anspieltipps herauszupicken, will nämlich gar nicht so leichtfallen. Sei es der energetische Opener "Hämtad Av Valkyrior", der folklorelastige Gassenhauer "Västerled" oder das heavy groovende "Helvandrarna" mit besonders ausgeprägtem Vintersorg-Einschlag - sie alle machen richtig Laune. Dazwischen demonstrieren Grimner, dass sie sowohl richtig heavy, aber auch richtig gefühlvoll musizieren können, was Urfader unterm Strich zu einer sehr kurzweiligen Angelegenheit macht, an der für Fans von nordischem Folk-Metal im Grunde genommen gar kein Weg vorbeiführt.
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