Review
Hexed - Pagans Rising

VÖ: 30. September 2022
Zeit: 49:25
Label: Wild Kingdom
Homepage: www.hexed.se
Hexed stammen aus Schweden, sind seit Ende 2015 aktiv und Pagans Rising ist, neben einigen Singles und einer EP, das zweite Album der Band. Dies nur zur Info für alle, denen es genauso geht wie mir. Ich habe die Band bislang nämlich schlichtweg übersehen.
Im Mittelpunkt des fünfköpfigen Kollektivs steht unumstritten Sängerin Tina Gunnarsson, die mit ihrem kraftvollen Organ im wahrsten Sinn des Wortes den Ton angibt. Um dieses stimmgewaltige Zentrum spinnen sich dichte und teils auch durchaus progressive Kompositionen, die sich wohl am besten als Dark Symphonic Metal bezeichnen ließen. Da finden sich nämlich Elemente aus Gothic Metal a la Tristania ebenso wie Power Metal der Marke Kamelot. Wo in den Strophen gerne technisch und zum Teil auch ganz schön heftig agiert wird, achtet die Band in den Refrains auf Eingängigkeit. Hier und dort melden sich schließlich auch die männlichen Kollegen zu Wort und steuern ein paar fiese Growls bei. In diesen Momenten erinnern Hexed an die härtesten Songs von Within Temptation, nur dass sie eben noch einen Tick härter klingen.
Aufgrund bereits erwähnter, progressiver Schlagseite sollte man dem Album schon ein paar Runden gönnen, damit sich die Qualitäten der Songs herauskristallisieren können. Ein herausstechendes Highlight ist zwar auch dann eher schwer zu identifizieren, mit dem vergleichsweise ruhigen "Stigma Diaboli", dem emotionalen "Incantation" oder dem opulent arrangierten "Symphony Of Tragendy" haben die Schweden dennoch ein paar heiße Eisen im Feuer. Für ein erstes Kennenlernen sei das Lyric-Video zum Song "Repentance" empfohlen. Die Nummer zählt zu den heftigsten Tracks auf Pagans Rising, beinhaltet aber alle Trademarks und definiert die Marschrichtung der Band. Lange Rede, kurzer Sinn: wer bei Adjektiven wie "symphonic", "female fronted" oder "progressive" hellhörig wird, sollte der Band Hexed auch ein Ohr schenken... oder besser zwei.